Hutter: Wie Omikron-Welle aussieht, "hängt von uns ab"
Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien sieht das Kommen der Omikron-Welle "entspannt, weil wir ja wissen was wir gegen dieses Virus machen können". Alles würde darauf hinweisen, dass Omikron infektiöser sei, aber Panik wäre sinnlos.
Omikron sei wie Delta oder Alpha über Tröpfchen übertragbar. Abstandhalten, Maske tragen, testen und impfen helfe weiterhin. "Evolutionsbiologisch war von Anfang an klar, dass es Varianten geben wird." Ob Omikron-Verläufe schwerer sind, sei noch nicht gesichert. "Es deuten eher Hinweise darauf, dass es nicht so ist."
Zu Weihnachten durch die Feiern werde es zu einem Anstieg kommen, "aber wie der aussieht, hängt letztens von uns ab". Man könne sehr viel machen, "wenn die Bereitschaft da ist". "Es braucht Vorsicht, es braucht Umsicht, aber es braucht auch ein bisschen Zuversicht", warnt Hutter vor zu viel Pessimismus.
Zu Weihnachten empfiehlt Hutter "ein kleineres, ruhigeres Fest" mit weniger Leuten und Tests zwischen verschiedenen Treffen. Man solle "eine gewisse Sorgsamkeit" walten lassen, und zwischendurch nicht aufs Lüften vergessen.
Virus trifft uns nicht widerstandslos
"Es ist nicht so, dass das Virus uns völlig widerstandslos trifft, wir haben einen gewissen Anteil an Personen, die geimpft sind, es gehen auch viele zur dritten Teilimpfung, es gibt hoffentlich welche, die auch den Totimpfstoff in Anspruch nehmen. Es sind schon Zeichen da, die auch positiv stimmen." Man müsse sich Quarantänemaßnahmen überlegen, die Nachverfolgung wieder aufbauen und die bereits gewohnten Maßnahmen dürften nicht aufgegeben werden. "Das müssen wir wirklich stark bekämpfen."
Es bräuchte bei den Maßnahmen ein großes Ganzes. Das sei beim Tragen der FFP2-Maske erreicht. Regionalität hätte Vor- und Nachteile. Einerseits gebe es den kritisierten Fleckerlteppich, andererseits könnte man regional reagieren, wenn irgendwo die Zahlen nach oben gehen.
Omikron-Schutzwirkung bei Impfungen
Bei den Impfungen gehe man momentan davon aus, dass die Schutzwirkung gegen Omikron in einem gewissen Maße vorhanden sei. Das seien aber erst experimentelle Untersuchungen. Diese hätten bei der Deltavariante eine schlechtere Schutzwirkung vorausgesagt als dann in der Realität eintrat. Dass die Impfung wirke, sei klar. Und man dürfe auch nicht auf Delta vergessen, die Variante grassiere weiter.
Herdenimmunität wird nicht kommen
Herdenimmunität "sei sehr schwer bis gar nicht" zu erreichen, weil sich das Virus weiterentwickle und die Schutzwirkung nicht so lange anhalte. Von diesem Gedanken müsse man sich verabschieden. "Corona ist hier, um zu bleiben", man werde in bestimmten Intervallen Auffrischungsimpfungen brauchen.
Zusammenfassung
- Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien sieht das Kommen der Omikron-Welle "entspannt, weil wir ja wissen was wir gegen dieses Virus machen können". Alles würde darauf hinweisen, dass Omikron infektiöser sei, aber Panik wäre sinnlos.
- Omikron sei wie Delta oder Alpha über Tröpfchen übertragbar. Abstandhalten, Maske tragen, testen und impfen helfe weiterhin.
- Ob Omikron-Verläufe schwerer sind, sei noch nicht gesichert. "Es deuten eher Hinweise darauf, dass es nicht so ist."
- Zu Weihnachten durch die Feiern werde es zu einem Anstieg kommen, "aber wie der aussieht, hängt letztens von uns ab". Man könne sehr viel machen, "wenn die Bereitschaft da ist".
- Zu Weihnachten empfiehlt Hutter "ein kleineres, ruhigeres Fest" mit weniger Leuten und Tests zwischen verschiedenen Treffen. Man solle "eine gewisse Sorgsamkeit" walten lassen, und zwischendurch nicht aufs Lüften vergessen.
- Herdenimmunität "sei sehr schwer bis gar nicht" zu erreichen, weil sich das Virus weiterentwickle und die Schutzwirkung nicht so lange anhalte. Von diesem Gedanken müsse man sich verabschieden. "Corona ist hier, um zu bleiben."