Benko wollte Star-Trainer Nagelsmann Luxus-Villa verkaufen

Obwohl René Benko offiziell bereits seit mehr als zehn Jahren keine operative Führungsrolle mehr in der Signa-Gruppe inne hatte, soll er sich im August 2023 als "Makler" für deren Luxusvillen am Gardasee betätigt haben. Die Immobilien gehören zum Projekt "Villa Eden Gardone", das im Zuge der Ermittlungen rund um Benko für Hausdurchsuchungen in Luxemburg gesorgt haben soll. 

Wie die "Krone" berichtet, soll Fußballtrainer Julian Nagelsmann am 16. August 2023 kurz nach ein Uhr nachts eine E-Mail an René Benko geschrieben haben: „Servus, du eine Frage, verkaufst du noch ein Haus am Lago di Garda?“

Um kurz nach 5 Uhr in der Früh kam dem Bericht zufolge Benkos Antwort: „Guten Morgen! Ja, wir haben bei uns in Villa Eden Gardone am Gardasee noch zwei Häuser zum Verkauf, Meld Dich einfach, wenn du mehr wissen möchtest. Herzliche Grüße, Rene“

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"Ruf mich dann an"

Der E-Mail-Verkehr liegt der "Krone" und der "Bild" vor. Zwei Tage später soll Nagelsmann nach mehr Informationen zu den Villen gefragt haben. Diese soll Benko ihm bis zum folgenden Montag zugesichert haben. Er bat Nagelsmann um dessen Mobilnummer und schickte ihm auch gleich seine eigene mit.

Am 23. August soll der Fußball-Trainer schließlich von Benko Infos zu jenen Gardasee-Villen bekommen haben, die zu dem Zeitpunkt verfügbar waren. "Schau Dir das mal durch und ruf mich dann an. Gruß Rene“, zitiert die "Krone" eine dazugehörige Nachricht.

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Hausdurchsuchungen in Luxemburg

Das Projekt "Villa Eden Gardone" rückte zuletzt angesichts von mehreren Hausdurchsuchungen in den Fokus. Auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) soll es im Juli Hausdurchsuchungen in Büros der Signa in Luxemburg gegeben haben. Das berichteten die "Krone" und das Nachrichtenmagazin "News". Der Zugriff sei über ein Amtshilfeverfahren gemeinsam mit den luxemburgischen Behörden erfolgt. 

Die Hausdurchsuchungen sollen mit dem Projekt "Villa Eden Gardone", den Luxus-Villen der Signa am Gardasee, in Zusammenhang gestanden haben. René Benko bestritt das.

Mutmaßliches Tauschgeschäft im August 2023

Just als sich Nagelsmann Mitte August 2023 für die Villen interessierte, sollen sich die Ereignisse überschlagen haben. Konkret soll es um einen Deal vom 18. August 2023 gehen, wie neben "Krone" und "News" auch das "Ö1"-Mittagsjournal berichteten.

Die nach Benkos Mutter Ingeborg benannte INGBE-Privatstiftung soll für einen Verkaufserlös von 46.323.978,10 Euro Signa-Prime-Aktien an die Signa Holding GmbH verkauft haben - zu einem Zeitpunkt, als es bei letzterer bereits kriselte. Wenige Monate später seien die Aktien durch die Signa-Insolvenz praktisch nichts mehr wert gewesen. 

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Ebenfalls am 18. August soll die INGBE-Stiftung der Signa Holding deren Anteile am Projekt "Villa Eden Gardone" abgekauft haben. Der Kaufpreis lag laut "News" wiederum bei exakt 46.323.978,10 Euro.

Die Luxus-Villen seien damit in den Besitz von Benkos INGBE-Stiftung übergegangen - just an jenem Tag, an dem die Anteile der INGBE an der Signa Prime zu einem "auffällig hohen Preis" an die Signa Holding gegangen sein sollen.

Einen Tag zuvor, am 17. August 2023, soll René Benko von einem koreanischen Investor eine Absage für eine 400-Millionen-Euro-Finanzierung bekommen haben. 

Kein Verkauf an Nagelsmann

Zwei der Villen am Gardasee wurden in diesem Sommer vom Luxusmakler "Italy Sotheby's International Realty" für insgesamt rund 23 Millionen Euro angeboten.

Julian Nagelsmann soll am Ende übrigens doch keine der Immobilien aus dem Projekt "Villa Eden Gardone" gekauft haben. Sie seien ihm laut "Krone" zu teuer gewesen.