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Trotz Warnungen: Hypo Vorarlberg schmiss Benko Kredite nach

Die Nationalbank warnte die Hypo Vorarlberg, René Benko und seiner Signa weitere Kredite zu gewähren. Neu aufgetauchte Unterlagen zeigen jetzt: Selbst die Interne Revision wollte schon 2019 den Geldhahn zudrehen. Trotzdem flossen weitere Millionen an den Pleite-Unternehmer.

Die Vorarlberger Landesbank Hypo Vorarlberg hat Kredite der Signa in dreistelliger Millionenhöhe abschreiben müssen. Auf diesen Kosten bleiben nun die Steuerzahler sitzen. Schon seit Wochen ist bekannt, dass die Nationalbank 2022 vor dem Risiko gewarnt haben soll

Warnungen ignoriert?

Nun liegen dem ORF Vorarlberg Unterlagen vor, dass die eigene interne Revision der Bank schon Jahre vorher Alarm schlug - und ignoriert wurde. Bankintern soll es laut ORF sogar ein Verbot für weitere Großkredite für Benko und Signa gegeben haben. 

Der damalige Leiter der interen Revision und seine Stellvertreterin prüften 2019 die Wiener Zweigstelle der Bank. Die Familie Benko Privatstiftung samt Gesellschaften mit 76,9 Millionen Euro, die Signa Prime Selection AG mit 130,1 Millionen und die Laura Privatstiftung mit über acht Millionen und einer Hälfte-Beteiligung bei 23,7 Millionen waren dabei auch im Fokus der Prüfer. 

 

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Als im Frühjahr 2019 den Prüfern auffiel, dass wieder ein Kredit an Benko und seine Unternehmungen floss, klopften sie den Zuständigen auf die Finger und warnten "aufgrund der Beteiligungsverhältnisse" vor vermutlichem Risiko. Es hätten keine neuen Großkredite mehr fließen sollen, warnte man bankintern. Der Kreditausschuss der Hypo zog laut ORF die Notbremse und verhängte eine Kreditsperre

Geld im "Lamarr" versickert

Trotzdem flossen noch jahrelang Gelder. 2021 wurde etwa die Baustelle des "Lamarr" in Wien mitfinanziert. Der Rohbau hat zwar das Geld geschluckt, steht jetzt aber halbfertig auf der Wiener Mariahilfer Straße herum. Der Abriss droht. Es war nicht der einzige Geldfluss Richtung Benko. 

Vorstandschef: Keine Empfehlungen

Noch bei einer Pressekonferenz im März rechtfertige Hypo-Vorstandschef Michel Haller die Kredite. "Auf Basis der damaligen Informationen konnte man sie vergeben", zitiert ihn der ORF. Die interne Revision habe keine Empfehlungen abgegeben, heißt es von der Hypo Vorarlberg. Es sei lediglich als Hinweis auf die Kreditrisikostrategie zu verstehen gewesen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Nationalbank warnte die Hypo Vorarlberg, Rene Benko und seiner Signa weitere Kredite zu gewähren.
  • Neu aufgetauchte Unterlagen zeigen jetzt: Selbst die Interne Revision warnte schon 2019, den Geldhahn zuzudrehen.
  • Trotzdem flossen weitere Millionen an den Pleite-Unternehmer.