Signa-Pleite
Benkos "Laura-Gesellschaften" stellen Insolvenzanträge
Rund um Gesellschaften im Nahbereich der Laura-Privatstiftung des insolventen Signa-Gründers René Benko gibt es unangenehme Neuigkeiten: Die Herkules Holding GmbH mit Sitz in Innsbruck und die Herkules Finance Holding GmbH sollen beim Landesgericht Innsbruck Insolvenzeröffnungsanträge gestellt haben, teilten der Kreditschutzverband KSV1870 und Creditreform am Mittwoch mit.
Das Insolvenzgericht prüfe nun, ob die Voraussetzungen für eine Insolvenzeröffnung vorliegen würden.
Forderungen im zweistelligen Millionbereich
Die Forderungen sollen sich laut APA-Informationen im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen. Die Anträge standen laut KSV offenbar in Zusammenhang mit Forderungen von Gesellschaften der insolventen Signa-Gruppe gegen die "Laura-Gesellschaften". Die Anträge seien deshalb gestellt worden, weil es diesmal wohl nicht gelungen sei, die Ansprüche - wie anderswo - zu regulieren.
Die Laura Privatstiftung - als deren Erststifterin die Mutter von Benko, Ingeborg Benko, fungiert - ist mit 42 Prozent die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH. Letztere ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Mobilienverwaltung in Wien.
Kleinere Gesellschaftsanteile halten die Ameria Invest AG (34,9 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent), die AE Familienhold AG (10 Prozent) und der Schweizer Signa-Investor Ernst Tanner, Großaktionär des Schokoladenkonzerns Lindt & Sprüngli, mit 3 Prozent. Die Herkules Holding GmbH ist wiederum die Alleingesellschafterin der Herkules Finance Holding GmbH.
Laura Privatstiftung im Fadenkreuz
Der Name Laura Privatstiftung taucht unter anderem immer wieder in Zusammenhang mit Benkos persönlichem Insolvenzverfahren und den Bemühungen des Masseverwalters auf, an das darin gelegene Vermögen für die Befriedigung der Gläubigerinteressen zu gelangen.
Zuletzt war der Masseverwalter mit einer Klage gegen die Benko-Mutter gescheitert, mit der er erreichen wollte, dass die Stifterrechte an der Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck sowie der Ingbe-Stiftung im liechtensteinischen Vaduz ihm zukommen und nicht in der Hand der Mutter liegen. Er ging davon aus, dass ihr Sohn stets die Kontrolle über die beiden Stiftungen behielt, in denen jeweils ein großes Vermögen "geparkt" sein soll, und Ingeborg Benko quasi nur als "Strohfrau" vorgeschoben habe. Allein in der Laura Privatstiftung soll Vermögen im dreistelligen Millionenbereich liegen.
Video: Stiftungsvermögen: Prozess gegen Benko-Mutter
Zusammenfassung
- Am Mittwoch haben mit der Herkules Holding GmbH und der Herkules Finance Holding GmbH weitere Gesellschaften aus René Benkos Signa-Geflecht Insolvenzanträge eingebracht.
- Die Forderungen belaufen sich auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.