Signa: KaDeWe-Insolvenz könnte Steuerzahler Millionen kosten
18. Feb. 2024 · Lesedauer 2 min
Die Insolvenz der KaDeWe-Gruppe von René Benko könnte die Steuerzahler in Deutschland laut einem Medienbericht bis zu 18 Millionen Euro kosten.
Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, bürgt das Land Berlin derzeit noch für Kredite der Kaufhausgruppe in dieser Höhe. Demnach stammt das Zahlungsrisiko aus einer Bund-Länder-Bürgschaft für einen Kredit im Umfang von 90 Millionen Euro, den die KaDeWe-Muttergesellschaft im Jahr 2020 im Rahmen der Corona-Hilfsmaßnahmen in Anspruch genommen hatte.
Für diese Kreditbürgschaft übernimmt der Bund laut RBB die Hälfte des Risikos, die andere Hälfte teilt sich demnach Berlin mit Hamburg und Bayern. In diesen Bundesländern befinden sich die drei namhaftesten Kaufhäuser der KaDeWe-Gruppe: neben dem gleichnamigen Haus in Berlin sind dies das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München.
Benkos wichtigste Immobilien:
APA/dpa/Marcus Brandt
Auch das Eckhaus an Jungernsteig und Neuer Wall an den Alsterarkaden in Hamburg gehört Benkos Signa.
APA/dpa/Marcus Brandt
Das Alsterhaus am Jungfernsteig in Hamburg ist eine von Benkos Kaufhaus-Immobilien in den besten Lagen deutscher Innenstädte.
Kaufhaus Tyrol
Das Kaufhaus Tyrol in der Innsbrucker Innenstadt war Benkos "Gesellenstück" in der Liga der Groß-Investoren am Immobilienmarkt. 2005 gekauft, mit dem Stararchitekten David Chipperfield neu gebaut und 2010 neu eröffnet.
APA/HELMUT FOHRINGER
2008 kaufte Benko das Gebäude "Am Hof 2", in dem früher die Zentrale der Bank Austria war. Heute residiert dort das Luxushotel Park Hyatt. Dort fand auch das jährliche Törggelen statt, wo sich Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Medien trafen.
APA/GEORG HOCHMUTH
Neben dem Park Hyatt hat Benko in der Wiener Innenstadt einen ganzen Straßenzug vom Hof Richtung Graben entwickelt: das "Goldene Quartier". Insgesamt finden sich dort 19 Geschäfte - großteils Edel-Boutiquen - auf 42.000 Quadratmetern. Außerdem gibt es Büro- und Wohnflächen.
PULS 24
Auch gleich ums Eck sicherte sich die Signa Prime 2009 das Gebäude am "Graben 19" von der Bank Austria. Lange Zeit war dort der Gourmet-Tempel "Meinl am Graben" eingemietet. Meinl verkleinerte die Verkaufsfläche, seit Frühling 2023 ist der Louis-Vuitton-Store aus dem Goldenen Quartier an den Graben gezogen. Im Dezember 2023 ging das Gebäude um kolpotierte 80 Millionen Euro an den Wohlfahrtsfonds der Wiener Ärztekammer.
PULS 24
Das Haus in der "Kärntner Straße 11" in der Wiener Innenstadt, in dem auch der einzige Apple Store Österreichs eingemietet ist, gehörte ebenfalls zum Portfolio der Signa Prime Selection AG.
Im Mai wurde jedoch bekannt, dass Benko das Gebäude verkaufte - um 94,5 Millionen Euro, wie der "Gewinn" berichtete. Abnehmer war der oberösterreichische Industrielle Josef Rainer.
Laut "Gewinn" kostete damit ein Quadratmeter satte 31.000 Euro - der bisher höchste Preis, der für eine Wiener Immobilie je erzielt worden sein.
APA/K18
Pläne, wie das Luxus-Kaufhaus "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße fertig aussehen soll. Die einstige Kika/Leiner-Filiale ist derzeit noch eine Baustelle.
APA/STEFAN SEELIG
Benko kaufte 2013 die Wiener Postsparkasse von der Bawag P.S.K. um kolportierte 130 Millionen Euro. 2019 hat die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) einen Mietvertrag über 99 Jahre abgeschlossen. Mittlerweile ist darin ein "Haus für Wissenschaft und Kunst" entstanden, in dem die JKU Linz, die Universität für angewandte Kunst Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaft, das Grazer Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und der Wissenschaftsfonds FWF untergebracht sind.
AFP
Der Elbtower in Hamburg ist wohl die größte Baustelle in Benkos Signa-Gruppe. Es soll mit 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. 2018 vorgestellt, sollte die Baustelle 2026 fertig werden. Nach Vorwürfen gegen die Signa, dass Baufirmen nicht bezahlt worden seien, stehen die Kräne still.
APA/dpa/Hannes P Albert
Auch das berühmte Luxus-Kaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin gehört zum Portfolio der Signa Prime Selection AG. 2012 kaufte Benko im Rahmen eines Joint Ventures das KaDeWe und 156 weitere Warenhäuser um 1,1 Milliarden Euro.
Guido Radig
Auch in der Münchner Fußgängerzone finden sich Filetstücke aus Benkos Immobilienportfolio: Das Luxuskaufhaus "Oberpollinger", das auch zur KaDeWe-Gruppe gehört.
APA/dpa/Marcus Brandt
Auch das Eckhaus an Jungernsteig und Neuer Wall an den Alsterarkaden in Hamburg gehört Benkos Signa.
APA/dpa/Marcus Brandt
Das Alsterhaus am Jungfernsteig in Hamburg ist eine von Benkos Kaufhaus-Immobilien in den besten Lagen deutscher Innenstädte.
Kaufhaus Tyrol
Das Kaufhaus Tyrol in der Innsbrucker Innenstadt war Benkos "Gesellenstück" in der Liga der Groß-Investoren am Immobilienmarkt. 2005 gekauft, mit dem Stararchitekten David Chipperfield neu gebaut und 2010 neu eröffnet.
APA/HELMUT FOHRINGER
2008 kaufte Benko das Gebäude "Am Hof 2", in dem früher die Zentrale der Bank Austria war. Heute residiert dort das Luxushotel Park Hyatt. Dort fand auch das jährliche Törggelen statt, wo sich Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Medien trafen.
APA/GEORG HOCHMUTH
Neben dem Park Hyatt hat Benko in der Wiener Innenstadt einen ganzen Straßenzug vom Hof Richtung Graben entwickelt: das "Goldene Quartier". Insgesamt finden sich dort 19 Geschäfte - großteils Edel-Boutiquen - auf 42.000 Quadratmetern. Außerdem gibt es Büro- und Wohnflächen.
PULS 24
Auch gleich ums Eck sicherte sich die Signa Prime 2009 das Gebäude am "Graben 19" von der Bank Austria. Lange Zeit war dort der Gourmet-Tempel "Meinl am Graben" eingemietet. Meinl verkleinerte die Verkaufsfläche, seit Frühling 2023 ist der Louis-Vuitton-Store aus dem Goldenen Quartier an den Graben gezogen. Im Dezember 2023 ging das Gebäude um kolpotierte 80 Millionen Euro an den Wohlfahrtsfonds der Wiener Ärztekammer.
PULS 24
Das Haus in der "Kärntner Straße 11" in der Wiener Innenstadt, in dem auch der einzige Apple Store Österreichs eingemietet ist, gehörte ebenfalls zum Portfolio der Signa Prime Selection AG.
Im Mai wurde jedoch bekannt, dass Benko das Gebäude verkaufte - um 94,5 Millionen Euro, wie der "Gewinn" berichtete. Abnehmer war der oberösterreichische Industrielle Josef Rainer.
Laut "Gewinn" kostete damit ein Quadratmeter satte 31.000 Euro - der bisher höchste Preis, der für eine Wiener Immobilie je erzielt worden sein.
APA/K18
Pläne, wie das Luxus-Kaufhaus "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße fertig aussehen soll. Die einstige Kika/Leiner-Filiale ist derzeit noch eine Baustelle.
APA/STEFAN SEELIG
Benko kaufte 2013 die Wiener Postsparkasse von der Bawag P.S.K. um kolportierte 130 Millionen Euro. 2019 hat die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) einen Mietvertrag über 99 Jahre abgeschlossen. Mittlerweile ist darin ein "Haus für Wissenschaft und Kunst" entstanden, in dem die JKU Linz, die Universität für angewandte Kunst Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaft, das Grazer Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und der Wissenschaftsfonds FWF untergebracht sind.
AFP
Der Elbtower in Hamburg ist wohl die größte Baustelle in Benkos Signa-Gruppe. Es soll mit 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. 2018 vorgestellt, sollte die Baustelle 2026 fertig werden. Nach Vorwürfen gegen die Signa, dass Baufirmen nicht bezahlt worden seien, stehen die Kräne still.
APA/dpa/Hannes P Albert
Auch das berühmte Luxus-Kaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin gehört zum Portfolio der Signa Prime Selection AG. 2012 kaufte Benko im Rahmen eines Joint Ventures das KaDeWe und 156 weitere Warenhäuser um 1,1 Milliarden Euro.
Guido Radig
Auch in der Münchner Fußgängerzone finden sich Filetstücke aus Benkos Immobilienportfolio: Das Luxuskaufhaus "Oberpollinger", das auch zur KaDeWe-Gruppe gehört.
APA/dpa/Marcus Brandt
Auch das Eckhaus an Jungernsteig und Neuer Wall an den Alsterarkaden in Hamburg gehört Benkos Signa.
Die KaDeWe-Gruppe erklärte laut RBB, Rückzahlungen "in relevanter Höhe" seien bereits an den Kreditgeber geleistet worden. Aktuell beträgt die Kreditsumme laut RBB noch 55 Millionen Euro. Die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen wollte sich demnach zu den genannten Summen nicht äußern.
Ein Sprecher erklärte dem RBB gegenüber jedoch, dass erst die bestehenden Sicherheiten verwertet werden müssten, bevor eine Ausfallbürgschaft in Anspruch genommen werden könne. Aus einer Insolvenz alleine ergebe sich "noch keine Inanspruchnahme einer Bürgschaft".
Die KaDeWe-Gruppe hatte Ende Jänner Insolvenz angemeldet. Unternehmenschef Michael Peterseim machte die hohen Mieten des insolventen Immobilienkonzerns Signa für die finanziellen Probleme des Unternehmens verantwortlich.
KaDeWe der Signa-Gruppe insolvent
Zusammenfassung
Die Insolvenz der KaDeWe-Gruppe von René Benko könnte die Steuerzahler in Deutschland laut einem Medienbericht bis zu 18 Millionen Euro kosten.
Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, bürgt das Land Berlin derzeit noch für Kredite der Kaufhausgruppe in dieser Höhe.
Demnach stammt das Zahlungsrisiko aus einer Bund-Länder-Bürgschaft für einen Kredit im Umfang von 90 Millionen Euro, den die KaDeWe-Muttergesellschaft im Jahr 2020 im Rahmen der Corona-Hilfsmaßnahmen in Anspruch genommen hatte.
Für diese Kreditbürgschaft übernimmt der Bund laut RBB die Hälfte des Risikos, die andere Hälfte teilt sich demnach Berlin mit Hamburg und Bayern.