Schweißtechnik-Kartell: Mega-Geldbuße gegen Fronius verhängt
Das Kartellgericht hat auf Antrag der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Geldbuße in Höhe von 3 Millionen Euro gegen den oberösterreichischen Industriekonzern Fronius verhängt.
Hintergrund sind kartellrechtswidrige Vereinbarungen, an denen das Unternehmen mit seinen Vertragshändlern zwischen 2007 und 2021 beteiligt war, wie die BWB am Montag mitteilte. Da Fronius als Kronzeuge ausgesagt hat, handelt es sich dabei um eine verminderte Summe. Der Beschluss ist rechtskräftig.
Im Sommer 2020 hatte ein anonymer Hinweis über die Whistleblowing-Plattform der BWB das Verfahren ins Rollen gebracht. Seit 2021 kooperierte Fronius "kontinuierlich und umfassend" als Kronzeuge, wie es seitens der BWB heißt.
Einbruch des PV-Geschäfts
Insgesamt entließ der Technologiekonzern zuletzt bereits 1.100 Mitarbeiter:innen. Als Grund dafür wurde die "Solarkrise" angeführt. Das Unternehmen hatte versucht, in die Solarbranche zu expandieren, hatte aber zunächst mit Lieferengpässen zu kämpfen. Die Nachfrage nach Photovoltaik erholte sich 2024 nicht wie erhofft.
Verfahren laut BWB abgeschlossen
Für die Vertragshändler und Mitkartellanten gab es wegen der illegalen Absprachen über Preise und Vertriebsgebiete bereits Konsequenzen. Das Vorarlberger Unternehmen Haberkorn fasste eine Strafe von 870.000 Euro aus, das Grazer Unternehmen Zultner musste 505.000 Euro zahlen.
Damit seien nun sämtliche Ermittlungen und Gerichtsverfahren rund um das "Schweißtechnik-Kartell" rechtskräftig abgeschlossen, so die BWB.
Zusammenfassung
- Der Kronzeuge Fronius muss drei Millionen Euro Bußgeld zahlen.
- Das Unternehmen hatte zuletzt 1.100 Personen entlassen, Grund war laut eigenen Aussagen die "Solarkrise".