APA/dpa/Sven Hoppe

Russland: Rubel befindet sich auf Talfahrt

Das russische Staatshaushalt ist im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht. Das Defizit belief sich auf 2,6 Billionen Rubel (26 Milliarden Euro), wie aus den Daten des Finanzministeriums hervorgeht.

Zum Vergleich: In den ersten sechs Monaten 2022 wurde noch ein Überschuss von 1,48 Billionen Rubel erzielt. Die enormen Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine belasten jedoch die Staatskasse. Zugleich drücken westliche Sanktionen die Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten.

Die für die Führung in Moskau so wichtigen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft brachen im ersten Halbjahr um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Das Finanzministerium machte dafür die niedrigeren Preise für das heimische Rohöl und sinkende Erdgasexporte verantwortlich.

IWF prognostiziert hohes Haushaltsdefizit

Finanzminister Anton Siluanow hat wiederholt erklärt, das russische Haushaltsdefizit werde in diesem Jahr nicht mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. Viele Analysten sind anderer Meinung und erwarten ein größeres Minus. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert ein deutlich höheres Haushaltsdefizit.

Im vergangenen Jahr insgesamt verzeichnete Russland ein Haushaltsdefizit von 3,29 Billionen Rubel. Russland hat in diesem Jahr bisher 506 Milliarden Rubel aus seinem Nationalen Wohlstandsfonds ausgegeben, um das Loch in der Staatskasse zu stopfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Das russische Staatshaushalt ist im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht. Das Defizit belief sich auf 2,6 Billionen Rubel (26 Milliarden Euro), wie aus den Daten des Finanzministeriums hervorgeht.
  • Zum Vergleich: In den ersten sechs Monaten 2022 wurde noch ein Überschuss von 1,48 Billionen Rubel erzielt.
  • Die enormen Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine belasten jedoch die Staatskasse. Zugleich drücken westliche Sanktionen die Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten.
  • Finanzminister Anton Siluanow hat wiederholt erklärt, das russische Haushaltsdefizit werde in diesem Jahr nicht mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen.
  • Viele Analysten sind anderer Meinung und erwarten ein größeres Minus.
  • Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert ein deutlich höheres Haushaltsdefizit.