Reise-Sommer: 1.900 Flüge gestrichen, Airports beschränken Kapazitäten
Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Reiselust ist groß. Die Menschen wollen wieder fliegen, doch die Branche kann nicht. Durch die Coronakrise kämpft die Flugbranche mit Personalmangel und Engpässen bei Sicherheitskontrollen, Check-in und Flugzeugabfertigung. In Deutschland ist etwa jede fünfte Stelle unbesetzt, man will rund 2.000 türkische Leiharbeiter holen. Ob das klappt, ist offen. "Einfach wird das nicht", kündigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit an.
Wien: "Ausreichend Personal"
In Wien-Schwechat ist man "gut aufgestellt für den Sommer", beruhigt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann auf PULS 24 Nachfrage. Durch Kurzarbeit während der Pandemie habe man "ausreichend Personal". Der Stand sei im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten mit rund 5.000 Leuten auf 80 Prozent bei nicht einmal 70 Prozent Passagieraufkommen. 2022 erwartet man bis Jahresende - sollte es nicht wieder zu Lockdowns kommen - 22 Millionen Passagiere, 2019 waren es noch 32 Millionen.
Welche Rechte haben Kunden?
Die Situation wird "dicht", so der Flughafen-Sprecher. Bei der Gewerkschaft glaubt man, "mit Ach und Krach" über die Runden zu kommen. Verzögerungen im Ausland könnten auf Wien überschwappen, darauf habe man keinen Einfluss, erklärt der Flughafensprecher. Zu Pfingsten, als Tausende Urlauber strandeten, habe man in Wien laut Kleemann jedenfalls keine Auswirkungen gespürt.
Laut Sprecherin Sophie Matkovits gelang es auch der AUA in Wien viel Personal über die Pandemie zu halten, 150 neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter wurden eingestellt. "Auf vielen anderen Airports, die wir auch bedienen, ist das aber nicht so". Die AUA wird im Sommer wieder mit allen Fliegern im Einsatz sein. Aus aktueller Sicht sei ein stabiler Flugbetrieb möglich. Doch auch bei der AUA sorgt man sich um Einflüsse von außen. Für einen reibungslosen Flugbetrieb seien eben nicht alleine die Airlines zuständig.
Flughafen-Sprecher: Wien für Sommer gut aufgestellt
1.900 kurzfristige Flug-Streichungen
Die Sorge scheint berechtigt. International dünnen Airlines ihre Flugpläne aus. Die Lufthansa streicht allein im Juli 900 Flüge an den Drehkreuzen in Frankfurt und München jeweils freitags, samstags und sonntags, ihre Billigtochter Eurowings kappt mehrere hundert Verbindungen. Die Passagiere sollen im schlimmsten Fall laut "24rhein.de" erst 48 Stunden vor dem Abflug per Mail oder Telefon informiert werden. Der britische Billigflieger Easyjet streicht von Juni bis August zum Beispiel vom und zum Berliner Flughafen rund 1.000 Flüge.
London und Amsterdam: Beschränkte Kapazität
Der Londoner Flughafen Gatwick beschränkt seine Kapazität. Im Juli sollen maximal 825 Starts und Landungen stattfinden, im August sollen es 850 sein. Wie viele bereits geplante Flüge durch die neue Regelung nun ausfallen werden, teilte der Flughafen nicht mit. Der Flughafen Amsterdam-Schiphol will im Sommer die Zahl der Flüge und Passagiere reduzieren, um lange Warteschlangen von Reisenden zu vermeiden.
Gestrandete Passagiere in Salzburg
Erste Auswirkungen bemerkten österreichische Passagiere schon am Wochenende. In Salzburg mussten bis zu 500 Menschen Sonntagfrüh wegen Flugausfällen der Lufthansa-Tochter Eurowings am Boden bleiben.
Zusammenfassung
- urch die Coronakrise kämpft die Flugbranche mit Personalmangel und Engpässen bei Sicherheitskontrollen, Check-in und Flugzeugabfertigung.
- In Wien-Schwechat ist man "gut aufgestellt für den Sommer", beruhigt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann auf PULS 24 Nachfrage.
- Doch international dünnen Airlines ihre Flugpläne aus. Die Lufthansa streicht allein im Juli 900 Flüge an den Drehkreuzen in Frankfurt und München
- Der britische Billigflieger Easyjet streicht von Juni bis August zum Beispiel vom und zum Berliner Flughafen rund 1.000 Flüge.
- Die Flughäfen Gatwick in London und Amsterdam-Schiphol beschränken ihre Kapazitäten.
- Mehr Infos: