Millionen-Pleite für international tätiges Kärntner Unternehmen

Die Firma ist eine Holdinggesellschaft verschiedener Tochtergesellschaften, die Elektro-Katamarane produzieren und vertreiben.

36 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, davon sind 13 in Österreich beschäftigt, sind betroffen. Passiva in Höhe von 45,8 Mio. Euro (inkl. 9,3 Mio. nachrangige Forderungen) stehen Aktiva von 5,1 Mio. Euro gegenüber.

Holländisch-türkischer Partner schuld?

Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) am Montag in einer Aussendung mitteilte, macht die Firma einen holländisch-türkischen Vertragspartner für die Misere verantwortlich. Das im Jahr 2017 gegründete Unternehmen habe mit einer starken Wachstumsphase begonnen. Anfang 2022 wurde ein Produktionsstandort in Italien übernommen.

Außerdem wurde ein Kooperationsvertragsverhältnis mit einer Werft in der Türkei begründet, für das hohe Investitionskosten nötig waren. Im Herbst 2023 hatte dann der erwähnte Vertragspartner die Produktion aller bestellten Boote "unberechtigt eingestellt", hieß es von der Firma.

De facto sei nun die Produktion am Standort in der Türkei eingestellt, Vergleichsgespräche und eine Streitbeilegung gescheitert. Nun wird eine "Schadensbegrenzung" diskutiert: Eine Möglichkeit wäre, dass einzelne Kunden halb fertige Boote in der Türkei zu übernehmen und in Eigenregie fertig bauen.

Anderer Ausweg denkbar

Ein anderer Weg "läge darin, das Prozessführungsrisiko auf Rückzahlung von Überzahlungen und Einforderung von Schadenersatz einem Prozessfinanzierer zu übertragen".

Allerdings seien die Auftragsbücher der Schuldnerin und ihrer Tochtergesellschaften voll und die Produktion am Standort in Italien weiterhin aufrecht. Der KSV1870 konnte die Angaben vorerst nicht überprüfen.