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Lamarr: Halbfertige Signa-Baustelle voller Pfandrechte

Auch beim Signa-Bauprojekt "Lamarr" auf der Mariahilfer Straße in Wien geht nichts weiter. Vergangene Woche meldete die Projektgesellschaft Insolvenz an. Bis das Luxus-Kaufhaus fertig ist, fehlt jedoch noch einiges. Zudem ist die Liegenschaft mit millionenschweren Pfandrechten belegt.

Die Lamarr-Baustelle auf der Wiener Mariahilfer Straße ist erst zu 30 bis 40 Prozent fertiggestellt - das berichtet der "Standard" am Dienstag und verweist dabei auf den Konkursantrag der Kaufhaus-Projektgesellschaft Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH. Das Lamarr hätte das nächste Benko-Prunkstück in Wien werden sollen. 

260 Millionen Euro Schulden

Die Finanzierung der Fertigstellung ist den Antragstellern zufolge primär wegen des Sanierungsverfahrens der Signa Prime nicht mehr gesichert. Zur Insolvenzeröffnung stand die Gesellschaft bei ihren Banken mit 260 Millionen Euro in der Kreide. Dazu kommen rund 16,5 Millionen Euro an offenen Rechnungen, schreibt der "Standard".

Die Aktiva des Unternehmens bestehen demnach aus der rund 7.400 Quadratmeter großen und mit Pfandrechten belasteten Liegenschaft sowie aus neun Millionen Euro auf Konten der Bank Austria. Aber auch die Konten wurden gepfändet.

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Lamarr SignaAPA/K18

Pläne, wie das Luxus-Kaufhaus "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße fertig aussehen soll. Die einstige Kika/Leiner-Filiale ist derzeit noch eine Baustelle. 

Zwei Banken mit Pfandrechten

Eigentlich sollte das Luxuskaufhaus-Projekt im Frühjahr 2025 eröffnet werden. Für die Finanzierung sollten zum einen die Gesellschafter sorgen, zum anderen ein Kredit von 390 Millionen Euro, den ein Bankenkonsortium unter Führung der UniCredit gewährte.

Wie PULS 24 bereits Ende Jänner berichtete, sind im Grundbuch zwei millionenschwere Pfandrechte eingetragen. Eines aus dem Jahr 2018 von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in Höhe von 95 Millionen Euro und ein weiteres von der UniCredit Bank Austria aus dem Jahr 2022 in Höhe von 295 Millionen Euro.

Wo Benkos Gesellschaft in der Kreide steht

Insgesamt gibt es 77 Gläuber:innen, die auf der Liste stehen, die am Handelsgericht Wien abgegeben wurde, schreibt der "Standard". Dort zu finden sind naheliegenderweise Bauunternehmen, Gerüstbauer und Architekturbüros. 

Aber auch Anwälten und Notaren, Sicherheitsdiensten und dem Restaurant ums Eck soll die Gesellschaft Geld schulden. Besonders problematisch könnte jedoch sein, dass das Finanzamt Österreich als Gläubiger auftritt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Auch beim Signa-Bauprojekt "Lamarr" auf der Mariahilfer Straße in Wien geht nichts weiter.
  • Vergangene Woche meldete die Projektgesellschaft Insolvenz an. Bis das Luxus-Kaufhaus fertig ist, fehlt jedoch noch einiges.
  • Zudem ist die Liegenschaft mit millionenschweren Pfandrechten belegt.
  • Bei wem Benkos Gesellschaft in der Kreide steht.