Insolvenz: Signa hat offenbar 4,9 Milliarden Euro Schulden
Die Signa Holding GmbH des Gründers René Benko wird einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien einbringen. Das teilte die Geschäftsführung am Mittwochvormittag in einer Aussendung mit.
Ziel sei Fortführung des operativen Geschäfts
Ziel sei die "geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens", hieß es. Außerdem werde ein Sanierungsplan ausgearbeitet.
Das Unternehmen soll, laut Informationen des "Kurier", rund 4,9 Milliarden Schulden haben.
Laut dem Kreditschutzverband (KSV) habe die Signa Holding mit dem Insolvenzvertrag die "Notbremse" gezogen. Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter müsse nun die Werthaltigkeit der direkten Beteiligungen der Signa Holding prüfen. "Eine Herkulesaufgabe", so der KSV.
Ob auch weitere Gesellschaften in die Insolvenz schlittern, könne Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz beim KSV1670, noch nicht sagen.
Der Konzern war durch die hohen Zinsen und Baukosten in Schieflage geraten. Die erforderliche Liquidität, um eine Insolvenz zu verhindern, konnte man nicht einbringen. Laut Medienberichten wäre am kommenden Donnerstag eine Anleihe von 200 Millionen Euro fällig gewesen.
Geldgeber erwägen offenbar Strafanzeigen
Wie das deutsche Medium "Spiegel" berichtete, steige gegen Benko der Unmut unter Investoren und Gesellschaftern. Erste Geldgeber sollen Strafanzeigen gegen Benko überlegen. Es sei "nicht verständlich, was passiert ist", sagte demnach ein Investor. Man sehe "Zeichen für eine Insolvenzverschleppung", denn die Probleme hätten sich bereits im Sommer abgezeichnet.
Benko selbst habe auf eine "Spiegel"-Anfrage zunächst nicht reagiert.
Seit Monaten befindet sich die Signa-Gruppe in finanziellen Schwierigkeiten. Benko hatte zuletzt selbst Anteile abgetreten. Laut "Forbes" schrumpfte sein Vermögen dabei in wenigen Monaten um mehr als die Hälfte.
Zusammenfassung
- Die Signa Holding GmbH wird einen Insolvenzantrag beim Handelsgericht Wien einbringen.
- Ziel sei die Fortführung des operativen Geschäfts.
- Wie der "Spiegel" berichtete, wachse auch der Groll unter Investoren und Gesellschaftern gegen Benko.
- Die Geldgeber erwägen nun offenbar Strafanzeigen gegen den Tiroler Signa-Gründer.