Teure Freizeit: Inflation stieg im April auf 9,8 Prozent

Der Monatsabstand des Verbraucherpreises liegt daher bei 0,8 Prozent. Vor allem in den Bereichen Freizeit, Reisen und Dienstleistungen sei die Teuerung zu spüren, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas

Die Preise für Treibstoffe und Heizöl seien allerdings geringer als vor einem Jahr.  Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,6 Prozent zu. Zum Vormonat März ist der HVPI laut vorläufiger Schnellschätzung um 1,0 Prozent gestiegen.

Die Teuerungsrate in Österreich liegt jedoch über der Inflation in Deutschland und der Eurozone. Im März lag die Inflation in der Eurozone zuletzt bei 6,9 Prozent. Laut Eurostat in Luxemburg stieg dies allerdings jetzt leicht auf 7,0 Prozent. In Deutschland kam es zu einem Preisanstieg von 7,2 Prozent.

Kerninflation ging in der Eurozone zurück

Im Gegensatz zur allgemeinen Inflation ging die Kerninflation in der Eurozone im April etwas zurück. Bei den Verbraucherpreisen ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel meldete Eurostat einen Anstieg im Jahresvergleich um 5,6 Prozent. Im März hatte die Kernteuerung mit 5,7 Prozent den höchsten Wert seit Bestehen des Währungsraums markiert. Sie gibt laut Ökonomen einen guten Eindruck über den grundlegenden Inflationstrend.

Die Energiepreise sind in der Eurozone im Jahresvergleich um 2,5 Prozent gestiegen, nachdem sie im März noch gesunken waren. Getrieben wird die Gesamtinflation mittlerweile durch deutlich steigende Preise für Lebens- und Genussmittel sowie für Dienstleistungen und Industriewaren.

Preisziel der EZB überschritten

Die Europäische Zentralbank hat sich das Preisziel von mittelfristig zwei Prozent gesetzt. Dieser Wert wird weiterhin klar überschritten. Um der Teuerung entgegenzutreten, erhöht die Notenbank seit einiger Zeit den Leitzins. Am Donnerstag findet die nächste EZB-Zinssitzung, es wird mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet.