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Handels-KV: Gewerkschaft will 4,8 Prozent mehr

Der Handel ist am Mittwoch in die Kollektivvertragsverhandlungen gestartet. Die Gewerkschaft präsentiert ihre Forderung: 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das wäre mehr als in manchen Bereichen der Metaller. Doch die Arbeitgeber winken schon ab.

Die Metaller läuten traditionell die Herbstlohnrunde ein, wenn das Feilschen der Sozialpartner wieder losgeht. Diesmal kamen sie allerdings ohne Verhandlungs-Marathon aus, weil man sich vergangenes Jahr schon auf einen zweijährigen Abschluss einigen konnte. 

Das Ergebnis: Zwischen 3,3 und 4,8 Prozent mehr - abhängig von einigen Faktoren. Daran will sich wohl auch der Handel messen. Nach dem ersten Treffen fordern die Arbeitnehmer 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 572.000 Angestellten im Handel. 

Die rollierende Inflation, die oft als Maßstab herangezogen wird, lag bei 3,8 Prozent. Es wäre für die Beschäftigten also ein Reallohn-Zuwachs. Bis zu einer Einigung könnte es jedoch noch dauern. Schon vorab rechneten die Verhandler der Gewerkschaft mit schwierigen Gesprächen. 

Handels KVAPA

Schwierige wirtschaftliche Lage

Der Handel leidet unter der schwächelnden Wirtschaft in Österreich. In den vergangenen 12 Monaten sind rund 850 Handelsunternehmen in die Pleite gerutscht. 

Schon im Vorfeld schlossen die Arbeitgeber einen Abschluss über der rollierenden Inflation aus. Für Handelsobmann Rainer Trefelik geht sich das nicht aus. Einen Abschluss über der Teuerung der vergangenen zwölf Monate "halte ich für ausgeschlossen", sagte er vor Verhandlungsbeginn heute Mittag in der Wirtschaftskammer Österreich. Zu sagen, die Mitarbeiter brauchen mehr Einkommen, aber gleichzeitig auch mehr Freizeit zu fordern, da "fehlt mir die Brücke".

"Uns laufen die Kosten davon", betonte er und rechnete vor, dass die Umsätze zuletzt um 9,8 Prozent zulegten, die Personalkosten aber um 21,3 Prozent. "Und der Ausblick ist nicht prickelnd", so Trefelik.

Der Handel ist in Österreich nach der öffentlichen Hand der größte Arbeitgeber, er erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 314 Mrd. Euro.

Video: Handelsverband-Chef fordert "mehr arbeiten"

ribbon Zusammenfassung
  • Der Handel ist am Mittwoch in die Kollektivvertragsverhandlungen gestartet.
  • Die Gewerkschaft präsentiert ihre Forderung: 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
  • Das wäre mehr als in manchen Bereichen der Metaller.