Handel-Warnstreiks in mehreren Städten
Die Fronten zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft im Handel sind verhärtet, die fünfte Runde der KV-Verhandlungen gescheitert. "Schlicht nicht leistbar" nennen die Arbeitgeber die Forderungen, die Gewerkschaft nennt deren Vorstellungen "respektlos und lebensfremd".
"Fair wäre es, die Inflationsrate und etwas zum Leben dazu herzulegen. Das erwarten sich die Beschäftigten, das erwarten wir uns. Ohne dem wird es keinen fairen Abschluss geben", sagte GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger im Rahmen einer Protestkundgebung gegenüber PULS 24.
Demos und Streiks
Zu Warnstreiks kommt es in
- Innsbruck
- im Europark in Salzburg
- im Maxi Markt in Linz
Demonstriert wird in
- St. Pölten
- Graz
- Klagenfurt
In Klagenfurt wurde im Rahmen der Demonstration die Zufahrt zu dem Einkaufszentrum "City Arkaden" blockiert.
https://twitter.com/RaunigMichael/status/1733433142160081232
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Auch die GPA Niederösterreich forderte bei einer Kundgebung in der Landeshauptstadt einen fairen Kollektivvertrags-Abschluss im Handel.
Mit Trillerpfeifen, Plakaten und einem Transparent zogen Dutzende Teilnehmer der Solidaritätskundgebung - begleitet von einer Blasmusikkapelle - am Vormittag vom Gewerkschaftsplatz durch die Fußgängerzone zum Riemerplatz.
Kurze Vorbereitungszeit
Der Umfang der Warnstreiks sei unterschiedlich, so die Gewerkschaft. "Wir haben Bereiche, wo 100 Beschäftigte teilnehmen", sagte Helga Fichtinger von der Gewerkschaft im Ö1-"Morgenjournal", "Wir haben aber auch Filialen, wo 10,15 Beschäftigte sind". "Wenn in einer Einkaufsstraße ein Betrieb für eine Stunde bestreikt wird, ist das Einkaufserlebnis nicht geschmälert", merkte Handelsobmann Rainer Trefelik im Ö1-"Morgenjournal" an.
Die Proteste fallen deshalb nicht größer aus, weil man mit einer Einigung am Donnerstag gerechnet habe und daher die Vorbereitungszeit sehr kurz gewesen sei.
Gemischte Gefühle am Einkaufsfeiertag
Die Vorarlberger und ihre Nachbarn aus der Schweiz und Liechtenstein haben sich am Marienfeiertag trotz - oder gerade wegen - des trüben Regenwetters nicht vom Einkaufen abhalten lassen. Die Kommentare der Handelstreibenden fielen dennoch gemischt aus.
Manche waren sehr zufrieden, andere machten eine gewisse Zurückhaltung aus und sahen bis zum Heiligen Abend "noch Potential nach oben". "Die Käufer, die heute da waren, wussten genau, was sie wollten", sagte etwa Ambros Mayer, der Vize-Obmann der Werbegemeinschaft "inside Dornbirn" ist und selbst Designermode verkauft.
Auch in Salzburg erkannte Markus Gratz, Center Manager des Designer Outlets in Salzburg, dass sich das Einkaufsverhalten heuer etwas geändert hat. "Man merkt, dass die Kunden gezielter einkaufen, sich mehr mit Preisen auseinandersetzen. Marken sind aber weiterhin beliebt, deshalb sind Outlets gerade so gefragt. Das Christkind hat natürlich Tradition, aber dieses Jahr nicht so tiefe Taschen."
Zusammenfassung
- Nach den gescheiterten KV-Verhandlungen kommt es am Samstag zu Demos und Warnstreiks.
- Weil der Handle allerdings mit einer Einigung rechnete, gab es kaum Vorbereitungen. Deshalb kommt es nur zu wenigen Einschränkungen beim Weihnachts-Shopping.
- Mit Warnstreiks sei in Innsbruck, im Europark in Salzburg sowie im Maxi Markt in Linz zu rechnen. Weiters seien Demonstrationen in St. Pölten, Graz und Klagenfurt geplant, teilte die Gewerkschaft mit.
- Wer in Wien seine Weihnachtseinkäufe erledigen will, bleibt von Streiks verschont.