E-Control: Energieversorger müssen Gas-Herkunft offenlegen

Anfang der Woche kündigte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler an, dass Österreich raus aus den russischen Gas-Verträgen müsse. Das Energieministerium will nun gesetzlich zur Diversifizierung von Gas verpflichten. 

Im "Ö1"-Morgenjournal erklärte Carola Millgramm, Leiterin der Abteilung Gas der E-Control, dass Energieversorger offen legen sollen, woher sie ihr Gas beziehen. Die E-Control habe dazu bereits ihre Datenverordnung angepasst: Ihre Versorger müssten nun für österreichische Endkunden Daten liefern, woher sie ihr "Beschaffungsportfolio" beziehen, so Millgramm.

Mit Ende des ersten Quartals dieses Jahres werden dem Energieregulator E-Control die Informationen vorliegen, woher das Erdgas kommt, das die Versorger an ihre österreichischen Kunden liefert. 

Dadurch könne man sich einen Eindruck darüber verschaffen, wo die Substitution von Gas aus Russland in Österreich etwa stehe. Ein diversifizierter Einkauf sei aber schwierig, so Energieversorger. Sicherheit bekomme man nur durch direkte Verträge mit Anbietern von Nicht-Russischem-Gas.

Gas-Verträge neu auflegen?

Energieberater Johannes Benigni gab außerdem zu bedenken, dass man in bestehende Verträge aber nicht so leicht eingreifen könne, sie hätten noch eine vorgeschriebene Laufzeit. "Man müsste die Verträge neu launchen", sagte er bei "Ö1".

Die Novelle des Gaswirtschaftsgesetzes würde in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden. Anschließend werde man Verhandlungen über die notwendige Verfassungsmehrheit aufnehmen - für eine Gesetzesänderung wird es eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Nationalrat brauchen.