Arbeitslosigkeit im November gestiegen: 6,5 Prozent ohne Job

352.551 Personen waren laut Arbeitsminister Kocher Ende November arbeitslos oder in Schulung gemeldet. 275.710 davon sind arbeitssuchend, 76.841 nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Das ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vergleichsmonat im Vorjahr. Gleichzeitig setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort. Denn schon im August, September und Oktober stieg die Arbeitslosigkeit.

Im Oktober betrug sie 6,3 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,1 Prozent. Im Vergleich zu den Jahren 2019, 2020 und 2021 sei die Arbeitslosenquote aber nach wie vor deutlich niedriger, heißt es aus dem Ministerium. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften sei hoch.

14,4 Prozent mehr Arbeitslose am Bau

"Österreich befindet sich mitten in einer Rezession", erklärte AMS-Chef Johannes Kopf am Freitag. Unter dem Eindruck des Arbeitskräftemangels der vergangenen zwei Jahre würden die Unternehmen noch recht zögerlich Personal abbauen. "Hohe Material- und Kreditkosten treffen besonders die Bauwirtschaft, hier liegt der Anstieg sogar bei 14,4 Prozent", so Kopf. "

Aber auch die exportorientierte Industrie, die sich unter besonders schwierigen Rahmenbedingungen erfreulicherweise gestern im wohl wichtigsten Kollektivvertrag mit den Gewerkschaften doch noch einigen konnte, zeigt mit einem Plus von 10,3 Prozent einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit." Bau und Industrie erklären laut AMS auch den stärkeren Anstieg der Männerarbeitslosigkeit sowie den der Industriebundesländer Oberösterreich und Steiermark.

ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl und AK-Präsidentin Renate Anderl nahmen die Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktdaten zum Anlass, mehr Personal für das AMS zu fordern.