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Arbeitslosigkeit im Juni um fast 10 Prozent gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni um satte 9,9 Prozent gestiegen. Die schwächelnde Wirtschaft macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahr waren rund 17 Prozent weniger Stellen verfügbar.

Die stagnierende Wirtschaft lässt die Arbeitslosenzahlen weiter steigen. Ende Juni waren 338.051 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmer damit um 9,9 Prozent beziehungsweise 30.319 Personen gestiegen.

Insgesamt waren zuletzt 264.018 Personen arbeitslos gemeldet, 74.033 weitere nahmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent.

 

Den größten Zuwachs bei arbeitslosen Personen und Menschen in AMS-Schulung gab es Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+16,4 Prozent), am Bau (+16,2 Prozent), im Verkehrs- und Lagerwesen (+12,5 Prozent), im Handel (+12 Prozent) sowie in der Gastronomie und Beherbergung (+11,2 Prozent).

Etwas niedriger, aber immer noch kräftig, fiel der Arbeitslosenanstieg in der Arbeitskräfteüberlassung (+8,1 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+7,6 Prozent) aus.

Arbeitsminister: Drittniedrigste Arbeitslosenquote

"Aktuell verzeichnen wir nach wie vor die drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre an einem 30. Juni", kommentierte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Montag die aktuellen Arbeitsmarktmarktdaten. "Nur in den Jahren 2022 und 2023 war die Quote aufgrund von Nachholeffekten nach der Corona-Pandemie noch niedriger."

Deutlich weniger offene Stellen

Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung in Österreich macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar. Beim Arbeitsmarktservice waren Ende Juni knapp 98.000 offene Stellen als sofort verfügbar gemeldet, ein Minus von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich hierzulande leicht um 0,1 Prozent bzw. 2.000 Personen auf 3,990 Millionen.

Video: Angst vor Arbeitslosigkeit durch schwächelnde Wirtschaft

ribbon Zusammenfassung
  • Die stagnierende Wirtschaft lässt weiter die Arbeitslosenzahlen steigen.
  • Ende Juni waren 338.051 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet.
  • Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung in Österreich macht sich am Stellenmarkt bemerkbar.