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70 Prozent weniger

Tesla-Krise auch in Österreich: Neuzulassungen brechen ein

11. März 2025 · Lesedauer 3 min

Der E-Auto-Hersteller Tesla steht vor allem wegen seines Chefs Elon Musk in der Kritik. Das scheint auch an potenziellen Käufern nicht vorbeizuziehen. In Österreich sind die Neuzulassungen für Teslas eingebrochen.

Kaum ein Tag vergeht, an dem Elon Musk keine kontroverse Aussage auf X (früher Twitter) loslässt oder mit seiner "Effizienz-Behörde" DOGE massive Kürzungen im US-Haushalt und Entlassungen verspricht. 

Mittlerweile als Chef-Einflüsterer von US-Präsident Donald Trump öffentlich wahrgenommen, leidet darunter auch das Image seiner wichtigsten Firma: Tesla. 

Teslas waren Verkaufsschlager

Jahrelang galt Tesla als das Vorzeigeprojekt in der E-Mobilität. Die Modelle erfreuten sich dank großer Reichweiten, guter Software und einem vergleichsweise guten Preis-Leistungs-Verhältnis hoher Beliebtheit – auch in Österreich. 

So wurden im Vorjahr 7.680 Teslas in Österreich neu zugelassen. Das Model Y war mit allein 5.470 Neuzulassungen das drittbeliebteste Auto. Unter den E-Autos lag man mit komfortablem Abstand auf Platz 1. 

Dramatischer Einbruch 

2025 sieht das schon ganz anders aus. Während die Zahlen schon im zweiten Halbjahr 2024 deutlich zurückgingen, wird die Dramatik der Lage für den US-Autobauer vor allem jetzt erst deutlich. 

Im Februar wurden 262 Teslas neu zugelassen, nach 876 im Vorjahreszeitraum macht das ein Minus von 70,1 Prozent. Während vor einem Jahr noch mehr als jedes vierte neue E-Auto auf Österreichs Straßen ein Tesla war, lag der Anteil bei den Neuzulassungen im Februar 2025 nur noch bei 6,2 Prozent. 

Tesla steht allein da

Blickt man bei den Zahlen auf die Monate Jänner und Februar gemeinsam, liegt Tesla im Vergleich zum Jahr 2024 immer noch bei einem dramatischen Minus von über 60 Prozent.

Das liegt aber nicht am generellen E-Auto-Markt. Im gleichen Zeitraum wurden nämlich 31,1 Prozent mehr Stromer verkauft als noch im Jahr davor. Andere Marken zeigen positive Ergebnisse: VW (+144,7 Prozent), Audi (+46,8), BYD (+115) und BMW (+4,2): Sie alle verkaufen mehr E-Autos als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 

Auch internationaler Gegenwind

Auch international ist Tesla im Sinkflug. Erst vergangene Woche meldete der chinesische Branchenverband CPCA, dass Tesla im Februar 49 Prozent weniger E-Autos in China verkaufte als noch im Jahr davor. In Deutschland lag das Minus bei 76,3 Prozent. 

Immer wieder sind Teslas zu sehen, dessen Fahrer:innen sich mit einem Sticker am Heck vom Firmenchef distanzieren: "I bought this before Elon went crazy." ("Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt geworden ist.")

Tesla Bumper StickerAPA/AFP/Tobias Schwarz

Aktie im Sinkflug

Vor allem an den Börsen muss Tesla mit heftigem Gegenwind kämpfen. Am Montag rauschte der Kurs um 15 Prozent ab. Seit dem 20. Jänner hat er sich mehr als halbiert.

Unterstützung vom "Chef"

Doch Musk erhielt umgehend Hilfe – von niemand geringeren als US-Präsident Donald Trump. Er will sich einen Tesla zulegen und damit demonstrativ seinen Vertrauten und Chef des E-Autobauers Elon Musk unterstützen.

"Ich werde morgen früh einen brandneuen Tesla kaufen und dadurch mein Vertrauen und meine Unterstützung für Elon Musk zeigen, einen wirklich großartigen Amerikaner", schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social am Dienstag.

Zusammenfassung
  • Im Februar 2025 wurden in Österreich nur 262 Teslas neu zugelassen, was einem Rückgang von 70,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, als noch 876 Fahrzeuge verkauft wurden.
  • Der Marktanteil von Tesla bei den Neuzulassungen in Österreich fiel auf 6,2 Prozent, während der allgemeine E-Auto-Markt um 31,1 Prozent wuchs und Marken wie VW und Audi deutliche Zuwächse verzeichneten.
  • International kämpft Tesla mit ähnlichen Problemen: In China sank der Absatz im Februar um 49 Prozent, in Deutschland um 76,3 Prozent, begleitet von Protesten und Vandalismus in den USA.