APA/HANS PUNZ

Ungewissheit ein Jahr vor Olympia in Tokio größer denn je

Die Ungewissheit wird die Sportler noch Monate begleiten. Niemand weiß, ob die auf 23. Juli bis 8. August 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio auch stattfinden werden. Die Corona-Pandemie blockiert das Sportgeschehen nach wie vor weitgehend, an Qualifikationswettkämpfe ist nicht zu denken. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält an den Japan-Plänen fest und bastelt an Szenarien.

Die Ungewissheit wird die Sportler noch Monate begleiten. Niemand weiß, ob die auf 23. Juli bis 8. August 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio auch stattfinden werden. Die Corona-Pandemie blockiert das Sportgeschehen nach wie vor weitgehend, an Qualifikationswettkämpfe ist nicht zu denken. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält an den Japan-Plänen fest und bastelt an Szenarien.

Der Qualifikationsprozess ist derzeit noch in allen Sportarten ausgesetzt, das IOC hat mit den 33 Olympia-Fachverbänden diskutiert, wie dieser jeweils fortgesetzt werden könnte. Viele Fachverbände planen die Wiederaufnahme in den kommenden Wochen und Monaten.

Wann es tatsächlich die Möglichkeit für Quotenplätze oder Ranglistenpunkte geben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Erst muss die globale Reisefreiheit wiederhergestellt sein, um allen Athletinnen und Athleten eine faire Chance zur Teilnahme zu geben.

Nicht nur für Österreichs Olympisches Komitee ist aber klar, dass bestehende Qualifikationen auch bestehen bleiben müssen. Österreich hat in der Leichtathletik (5 Athleten), im Schwimmen (4), Segeln (6), Schießen (2), Klettern (2), Rudern (1), Kanu (3), Turnen (1), Radsport (6), Reiten (4) und Tischtennis (3) persönliche Startplätze oder Quotenplätze geholt. In den meisten erfolgte durch die Fachverbände auch bereits eine namentliche Zuordnung, in einigen Fällen wird es interne Qualifikationen geben. 37 Athletinnen und Athleten wären also laut aktuellen Stand in Japan mit dabei.

Einige weitere liegen in Olympia-Ranglisten auf aussichtsreichen Positionen, hätten die Spiele heuer stattgefunden, wäre ihnen die Teilnahme gewiss gewesen. Für manche könnte bzw. wird Tokio die einzige Möglichkeit bedeuten, einmal im Zeichen der Fünf Ringe dabei zu sein. Ob es rechtzeitig einen Impfstoff gegen das Virus geben wird, ist fraglich. Falls nicht, könnten nur sorgfältig ausgeklügelte Quarantäne-, Reise- und Durchführung-Bestimmungen halbwegs sichere Spiele möglich machen. Ohne Zuschauer sollen die Sommerspiele laut der Macher nicht ablaufen, eine Reduzierung wird aber geprüft.

Konkrete Pläne wird es frühestens im Herbst geben. Die Arenen von heuer für die 339 Medaillen-Entscheidungen werden aber auch 2021 zur Verfügung stehen, ebenso das Olympische Dorf, dies wurde bereits ausgehandelt. "Einfachheit soll das Merkmal dieser Spiele sein", sagte der Präsident des Organisationskomitees, Yoshiro Mori, im Rahmen der IOC-Session vergangene Woche. Die Zusatzkosten durch die Verschiebung werden Unsummen verschlingen.

Als "Mammutaufgabe" bezeichnete IOC-Boss Thomas Bach die Neuorganisation der Spiele. Der Zeitplan wurde bestätigt und an die neue Zeitspanne angepasst, am 1. August soll es einen "Goldenen Sonntag" mit 25 Medaillenentscheidungen geben. Das Highlight soll der 100-m-Sprint sein.

In der Leichtathletik beispielsweise ist die Qualifikationsphase noch für Monate unterbrochen, sie soll von 1. Dezember 2020 bis 29. Juni 2021 gehen, vor der Coronakrise erzielte Limits behalten ihre Gültigkeit. Der 29. Juni ist der Tag, den das IOC als neue Frist festgesetzt hat. Die internationalen Sommersport-Verbände können auch frühere Daten benennen. Laut IOC-Angaben sind bisher bereits 57 Prozent der gesamten Athleten-Quotenplätze vergeben.

ribbon Zusammenfassung
  • Niemand weiß, ob die auf 23. Juli bis 8. August 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio auch stattfinden werden.
  • Nicht nur für Österreichs Olympisches Komitee ist aber klar, dass bestehende Qualifikationen auch bestehen bleiben müssen.
  • Für manche könnte bzw. wird Tokio die einzige Möglichkeit bedeuten, einmal im Zeichen der Fünf Ringe dabei zu sein.
  • Als "Mammutaufgabe" bezeichnete IOC-Boss Thomas Bach die Neuorganisation der Spiele.