U19-Frauen des ÖFB-Teams sichern sich historisches WM-Ticket
Die ÖFB-Talente machten von Beginn an das Spiel und sorgten dank eines Hattricks von Nicole Ojukwu (11., 23., 45./Freistoß) und eines sicher verwandelten Elfmeters von Isabel Aistleitner (45.+5) schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Die eine Minute davor für Ojukwu eingewechselte Alisa Ziletkina erhöhte auf 5:0 (70.) und fixierte den Endstand (87.).
"Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich gerade fühle. Es ist einfach ein Wahnsinn, echt ein Traum. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen drei Toren helfen konnte", sagte Ojukwu. "Es ist überwältigend, dass wir das geschafft haben. Es ist großartig, dass diese Reise weitergeht und uns zu einer WM-Endrunde führt", meinte Kapitänin Lainie Fuchs.
Bereits in der 11. Minute gelang im Duell der beiden Gruppendritten der vergangenen EM die erlösende Führung. Nach herrlichem Pass in die Tiefe behielt Linda Natter den Überblick und legte auf Ojukwu auf, die souverän abschloss.
Die Offensivspielerin der Vienna war auch in der 23. Minute zur Stelle. Natter hatte sich im Strafraum durchgesetzt und wurde von Torhüterin Gudlaugsdottir klar zurückgehalten, Ojukwu nutzte aber den Vorteil.
Kurz vor der Pause war es wieder Natter, die das nächste Tor von Ojukwu ermöglichte. Die Stürmerin des FFC Vorderland konnte von Eyrun Hjartardottir nur durch ein Foul gestoppt werden. Die Isländerin wurde ausgeschlossen, Ojukwu versenkte den Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums.
In der Nachspielzeit legte Aistleitner nach einem Strafraumfoul an Theresa D'Angelo vom Elfmeterpunkt den vierten Treffer nach. Die Isländerinnen kamen erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zu einer echten Chance. Die Österreicherinnen verwalteten nach der Pause in Überzahl den klaren Vorsprung sicher, Ziletkina legte noch einen Doppelpack nach.
"Dass wir in so einem wichtigen Spiel so eine Leistung auf den Platz bringen - da kann ich allen Beteiligten nur meinen größten Respekt zollen. Die Mädels waren so fokussiert und auf Sieg eingestellt. Bei dieser Mentalität, die sie an den Tag gelegt haben, fehlen mir die Worte", erklärte Teamchef Spilka.
Die rot-weiß-rote U19 nutzte damit die zweite und unverhoffte WM-Chance. Nachdem das Teilnehmerfeld der U20-WM von 16 auf 24 Teilnehmerländer im Herbst aufgestockt worden war, wurde ein europäisches Play-off zwischen den zwei Gruppendritten der U19-EM im vergangenen Sommer in Belgien beschlossen.
Mit dem souveränen Sieg reisen die Österreicherinnen nun als fünftes europäisches Team neben den Fußball-Großmächten Spanien (Europameister), Deutschland, Frankreich und Niederlande nach Kolumbien.
"Diese historisch erste Qualifikation eines österreichischen Frauen-Nationalteams für eine WM-Endrunde ist ein toller Erfolg für den gesamten Frauenfußball, insbesondere den Nachwuchs, in Österreich. Es freut mich ungemein, dass sich die Spielerinnen und das Team für ihren unermüdlichen Einsatz mit der Qualifikation zur U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien belohnt haben", sagte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer.
"Dieser Erfolg spiegelt auch den Aufschwung im österreichischen Frauenfußball wider", meinte Sportdirektor Peter Schöttel.
Zusammenfassung
- Das U19-Frauenteam des ÖFB hat am Montag Historisches geschafft.
- Die Auswahl von Teamchef Hannes Spilka besiegte im WM-Play-off in Salou bei Barcelona Island nach einer überragenden ersten Halbzeit mit 6:0 (4:0) und qualifizierte sich als erstes österreichisches Frauen-Nationalteam für eine Fußball-Weltmeisterschaft.
- Die jungen Österreicherinnen lösten hoch verdient das Ticket für die U20-WM von 31. August bis 22. September 2024 in Kolumbien.