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Super-League-Streit: UEFA reagiert auf Niederlage

Die UEFA scheint auf die Niederlage im Super-League-Streit gelassen zu reagieren. Begeistert zeigen sich Groß-Klubs Real Madrid und FC Barcelona. Im Gegensatz zu den Fans, für die die Idee weiterhin ein "schlecht durchdachtes Projekt" sei.

Die Europäische Fußball-Union UEFA nimmt die Niederlage vor dem EuGH im Super-League-Streit einer ersten Reaktion zufolge gelassen zur Kenntnis. Das Urteil des Europäischen Gerichtshof bedeute keine "Billigung oder Bestätigung der sogenannten Super League", teilte der Dachverband am Donnerstag mit. Neu eingeführte Regeln würden die vom Gericht aufgeführten Mängel auffangen.

UEFA zeigt sich gelassen

Die UEFA sei zuversichtlich, dass diese neuen Vorgaben für die Zulassung zu Wettbewerben "mit allen relevanten europäischen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen". Der Verband stehe weiterhin zur sogenannten Fußball-Pyramide, die auf nationalen Ligen beruht, in denen sich Vereine für internationale Wettbewerbe qualifizieren können.

"Wir werden das europäische Sportmodell weiterhin gemeinsam mit den Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Fans, Spielern, Trainern, EU-Institutionen, Regierungen und Partnern gestalten", teilte die UEFA mit. Sie vertraue darauf, dass das derzeitige Fußball-Modell in Europa durch europäische und nationale Gesetze vor Gefahren beschützt werde.

Wirbel in Fußball-Spanien

Unterdessen bekräftigte die spanische Liga ihren Widerstand gegen eine Super League. "Mehr denn je erinnern wir daran, dass die 'Super League' ein egoistisches und elitäres Projekt ist", schrieb die Liga auf der Plattform X (vormals Twitter). Jedes Format, das nicht völlig offen und jedes Jahr neu durch die nationalen Ligen geformt werde, sei ein geschlossenes System.

"Der europäische Fußball hat bereits gesprochen, besteht nicht darauf", richtete sich die Liga an die Befürworter einer Super League, vor allem Real Madrid und der FC Barcelona, die das Projekt in den vergangenen Monaten weiter vorangetrieben hatten.

Die spanische Liga und die beiden Top-Klubs sind in vielen Fragen seit Jahren zerstritten. Real teilte bei X den Beitrag der Super-League-Agentur A22, in dem ein Ende des UEFA-Monopols gefeiert wurde.

Fans klar gegen Super League

Auch die europäische Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE) hat sich erneut klar gegen eine Super League positioniert. "Was auch immer als Nächstes kommt, die Super League bleibt ein schlecht durchdachtes Projekt, das die Zukunft des europäischen Fußballs gefährdet", schrieb die Organisation.

Die FSE werde sich mit allen Mitgliedern und Fans dagegen wehren. Es gebe im europäischen Fußball keinen Platz für "eine abtrünnige Super League".

Freude bei Real Madrid

Real-Klubchef Florentino Pérez hingegen sprach von einem "großen Tag für den Fußball und den Sport" und meinte, der Fußball sei nun "in den Händen von Klubs, Spielern und Fans". Der FC Barcelona freute sich in einer ersten Stellungnahme auf "einen neuen Bewerb in Europa auf Top-Level".

Die mit der Super League beauftragte Sportmarketing-Agentur A22 will sich um 12:00 Uhr in einer Pressekonferenz äußern, die UEFA hat für 14:00 Uhr ebenfalls eine Pressekonferenz angesetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die UEFA scheint auf die Niederlage im Super-League-Streit gelassen zu reagieren.
  • Begeistert zeigen sich Groß-Klubs Real Madrid und FC Barcelona.
  • Im Gegensatz zu den Fans, für die die Idee weiterhin ein "schlecht durchdachtes Projekt" sei.