Sturm mit 5:2 Derby-Sieger, Salzburg verhindert Niederlage
Österreichs Fußball-Doublesieger besiegte den Stadtrivalen GAK am Samstag in einer turbulenten Partie mit 5:2 und verteidigte mit dem Torfestival seine Tabellenführung in der Bundesliga. Salzburg mühte sich gegen Altach zu einem späten 2:1-Sieg, Der WAC gewann in Linz 1:0 und überholten damit die Oberösterreicher auf Rang drei.
Bei Sturm lief jene Startelf auf, die vor zwei Wochen Salzburg 5:0 bezwungen hatte. Die "Blackies" beherrschten auch diesmal die Partie, bis auf einen harmlosen Lavalée-Kopfball ließ die massierte Gästeabwehr aber wenig zu.
Sturm gewann Grazer Derby
Mit dem ruhenden Ball fand der Meister auf die Siegerstraße. Zwar landete ein Schlenzer von Emanuel Aiwu nach einem Freistoß noch an der Latte (25.). In der 34. Minute aber traf Jusuf Gazibegović mit einem abgefälschten Freistoß aus großer Distanz.
Der GAK wirkte offensiv hilflos, die hauptsächlich in Blau auflaufenden Roten schafften kaum Entlastung. Noch vor der Pause legte Sturm mit einem glücklichen Treffer nach. GAK-Verteidiger Marco Gantschnig köpfelte eine Gazibegović-Flanke Otar Kiteishvili aufs Gesäß, der ohne großes Zutun über das 2:0 jubelte (40.).
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Wilde zweite Halbzeit
Die zweite Hälfte wurde richtig turbulent. Zunächst jubelte der GAK über den vermeintlichen Anschlusstreffer, der wegen einer Abseitsposition von Michael Cheukoua nicht zählte (47.). Stattdessen hieß es wenige Augenblicke später 3:0. Kiteishvili verlängerte einen Böving-Corner ins Zentrum, wo Mika Biereth einschob. Die Vorentscheidung währte aber nicht lange.
Daniel Maderner war bei einem Cheukoua-Schuss nach einem Eckball noch per Kopf entscheidend dran und gab seinem Team neue Hoffnung (54.). Benjamin Rosenberger, der vom linken Flügel völlig frei Richtung Scherpen zog, setzte die Aufholjagd mit einem Treffer ins kurze Eck fort (56.).
Der Favorit musste sich plötzlich in eine schon gewonnen geglaubte Partie zurückkämpfen. Von großer Dauer war die schwarz-weiße Konfusion jedoch nicht. Biereth verlängerte einen Scherpen-Abschlag in den Lauf von Seedy Jatta, der via Lattenoberkante und Goalie Jakob Meierhofer zum 4:2 traf (64.).
Scherpen unter Beschuss
Das Schlusslicht hätte es noch einmal spannend machen können. Scherpen war gegen Cheukoua mit Glanzreflexen zur Stelle (73.). Biereth (76.) und William Böving (78.) vergaben gegen eine entblößte GAK-Abwehr noch Hochkaräter, wesentlich besser machte es Kiteishvili (79.).
Der Sturm-Ersatzkapitän traf ansatzlos von knapp außerhalb des Strafraums zum 5:2-Endstand. Der GAK blieb damit auch im zehnten Spiel seit dem Wiederaufstieg sieglos und kassierte die vierte Niederlage in Folge.
Salzburger Zittersieg
In Salzburg legten die Gastgeber flott los, nach 80 Sekunden musste Altach-Goalie Dejan Stojanović einen Schuss von Karim Konaté entschärfen. In einer temporeichen Anfangsphase spielten die Gäste aus dem Ländle mutig mit und stellten die Salzburger im Spielaufbau vor Probleme.
Schüsse von Aleksa Terzić und Adam Daghim (16.) waren für Stojanović kein Problem, auf der Gegenseite klärte Samson Baidoo eine Fridrikas-Hereingabe riskant über das eigene Tor (17.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Den Salzburgern fehlte weiter die spielerische Leichtigkeit, um gefährliche Chancen herauszuspielen. Ein Kjaergaard-Distanzschuss ging knapp daneben (50.).
Führung für Außenseiter
Die Altacher spielten fehlerfrei und belohnten sich mit dem ersten gelungenen Angriff sogar mit der Führung. Nach einem Fehler von Terzić scheiterte Gebauer noch an Alexander Schlager, den Abpraller drückte Lukas Fridrikas aus kurzer Distanz zu seinem ersten Saisontor über die Linie.
Danach zogen die Salzburger phasenweise ein Powerplay auf und drehten die Partie in der Schlussphase. Konaté glich mit einem Kopfball nach Maßflanke des eingewechselten Amar Dedić aus, kurz darauf legte "Joker" Baidoo den Ball nach einer etwas glücklichen Vorlage von Konaté an Stojanović vorbei.
WAC bezwang Blau-Weiß
Das Duell der beiden Überraschungsmannschaften gewann der WAC in Linz. Die Heimischen waren zwar in der Anfangsphase das spielbestimmende Team und zeigten meist über den starken Thomas Goiginger auch gute Offensivaktionen. Simon Seidl schloss aber zu schwach ab (6.), ein Schuss von Goiginger ging am Tor und seinen Mitspielern vorbei (10.).
Der WAC deutete bei einer Doppelchance von Markus Pink und Thierno Ballo (7.), die Torhüter Radek Vitek bei seinem Comeback nach fünfwöchiger Verletzungspause zunichte machte, seine Gefährlichkeit an. Bei einer Standardsituation schlug die trefferreichste Mannschaft der Liga auch zu. Nach einem Eckball von Dejan Zukić traf Chibuike Nwaiwu per Kopf (24.).
Linzer Versuche vergeblich
In der zweiten Halbzeit kämpfte Blau-Weiß mit viel Offensivdrang gegen die zweite Saison-Heimniederlage an. Großchancen konnte sich die Elf von Trainer Gerald Scheiblehner aber nicht herausspielen, einzig nach einem Eckball kam Silvan Wallner aussichtsreich, aber erfolglos zum Abschluss (86.).
Damit blieb BW Linz erstmals in dieser Spielzeit ohne Torerfolg. Die Wolfsberger lösten damit die Oberösterreicher auf Rang drei ab.
Die Tabelle:
Zusammenfassung
- Sturm Graz gewann das 200. Grazer Derby gegen GAK mit 5:2 und verteidigte seine Tabellenführung in der Bundesliga.
- Salzburg drehte das Spiel gegen Altach in der Schlussphase und sicherte sich einen 2:1-Sieg nach einem Rückstand.
- Der WAC überholte Blau-Weiß Linz in der Tabelle durch einen 1:0-Sieg in Linz, wobei Chibuike Nwaiwu das einzige Tor erzielte.
- GAK blieb auch im zehnten Spiel seit dem Wiederaufstieg sieglos und kassierte die vierte Niederlage in Folge.
- Blau-Weiß Linz blieb erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg, trotz starker Anfangsphase gegen den WAC.