Spatenstich für neues Heimstadion des LASK auf Linzer Gugl
LASK-Präsident Siegmund Gruber dankte den über 80 Sponsoren und betonte bei der Veranstaltung mit zahlreichen Fans und Ehrengästen die Bedeutung der neuen Arena für die Jugend. "Es freut mich heute am meisten, dass wir viele Kinder und den LASK-Nachwuchs in unseren Farben sehen. Dadurch weiß ich, dass wir hier das Richtige für die nächste Generation tun. Die Raiffeisen-Arena wird die Basis für die Zukunft unseres Vereins sein", ist er überzeugt.
Geplant ist, dass die gesamte Rückrunde der Saison 2022/23 bereits in der Arena über die Bühne geht. Man wolle aber gemeinsam mit Porr versuchen, schon früher im Stadion spielen zu können. Sollte dies nicht gelingen, werde man sich rechtzeitig um Alternativen umsehen, hieß es beim LASK. Aktuell absolvieren die Athletiker ihre nationalen Heimspiele in Pasching, international ist derzeit das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt das Ausweichquartier. Die Aufnahme des Spielbetriebs war ursprünglich für Juli 2022 geplant. Dann endet auch der Mietvertrag für das Paschinger Stadion.
Ab Mai 2017 hatte der damalige Fußball-Bundesliga-Aufsteiger von der Gemeinde Pasching deren Waldstadion als provisorische Heimstätte für fünf Jahre gepachtet. Eigentlich wollte der Fußball-Bundesligist auf der grünen Wiese bei Linz-Pichling ein neues Länderspiel taugliches Stadion errichten. Mit Bekanntwerden der Pläne formierte sich eine Bürgerinitiative "Rettet den Pichlinger See", die kapp 9.000 Unterschriften gegen den Neubau in einem Naherholungsgebiet sammelte und damit eine Volksbefragung erzwang. Soweit kam es jedoch nicht, da der LASK seine Pläne zurückzog. Man einigte sich dann mit der Stadt Linz, auf die Gugl zurückzukehren. Dies bedeutete zugleich, dass der oö. Leichtathletikverband - unter Protest - aus dem bestehenden Stadion ausziehen musste. Für die Leichtathleten wurde ein neues Zentrum, die "Oberbank-Arena" in der Wieningerstraße, errichtet.
Somit begannen Ende Jänner dieses Jahres die Abrissarbeiten des alten Stadions auf der Gugl, um einen Monat später wieder gestoppt zu werden. Mitauslöser war die Behauptung des ehemaligen LASK-Vizepräsidenten Manfred Zauner, der die Projektkosten mit 117 Mio. Euro statt der ursprünglich veranschlagten 65 Mio. Euro bezifferte. Der Fußballclub widersprach dem und zog Zauner vom Projekt ab. Das Projektteam wurde neu aufgestellt, mangelhafte Ausschreibungen und bereits vergebene Aufträge wurden teilweise wieder zurückgezogen - darunter auch jene an die Firma Frankplan, die wegen eines vermeintlichen Verdienstentgangs auf die Zahlung von rund 483.000 Euro klagte. Nur wenige Tage vor dem Spatenstich, am Donnerstag, wurde diese Baustelle beseitigt. Wie das "Oö. Volksblatt" berichtetet, einigte man sich vor Gericht auf einen Vergleich. Der LASK übernimmt mit Abschlägen zwei offene Teilrechnungen und überweist der Firma innerhalb von zwei Wochen 50.000 Euro.
Der positive Baubescheid für die 20.000 Zuschauer fassende Arena auf der Linzer Gugl wurde im September vom Landesverwaltungsgerichtshof bestätigt. Die oberösterreichische Landesregierung schießt maximal 30 Millionen Euro zum Projekt zu. Die restliche Summe - rund 35 Mio. Euro - soll durch ein Modell mit Privatinvestoren finanziert werden, das die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich abwickelt.
Das Stadion erfüllt die internationalen Anforderungen des ÖFB und macht somit Länderspiele des Nationalteams in Linz möglich. Auch das Cup-Finale könnte in der Arena stattfinden. Das Stadion soll zukünftig in der Kategorie 4 der UEFA liegen, und damit theoretisch bis zum Champions-League-Halbfinale geeignet sein. Geplant ist, dass im Stadion am Linzer Froschberg zudem auch ein Ärztezentrum, ein Restaurant und ein Kindergarten Platz finden.
Zusammenfassung
- Nach einem pannenreichen Start wurde am Samstag auf der Linzer Gugl der Spatenstich für das neue - mit 65 Mio. Euro Baukosten veranschlagte - Fußballstadion des Bundesliga-Clubs LASK gefeiert.
- Gut ein halbes Jahr später als ursprünglich angekündigt soll am 10. Februar 2023 die Raiffeisen Arena fertiggestellt sein.
- Unzulänglichkeiten beim Vergabeprozess hatten dazu geführt, dass nochmals neu ausgeschrieben wurde.