Österreich feiert fulminanten 3:1-Sieg gegen Polen
Es war nicht immer leicht, aber am Ende redlich verdient: Österreichs Fußball-Nationalteam der Männer gewann ihr zweites EM-Spiel gegen Polen mit 3:1. Das ÖFB-Team war über weite Strecken des Spiels die dominantere Mannschaft - besonders in der zweiten Hälfte. Es war der erste Österreich-Sieg gegen Polen seit 30 Jahren.
Polen-Star Robert Lewandowski wurde erst nach einer Stunde eingewechselt. Die Österreicher bilanzieren nach dem 0:1 gegen Frankreich nun bei drei Punkten, die Polen sind weiterhin punktelos. Am Abend (21 Uhr/Servus TV & Servus-TV-Livestream auf JOYN) treffen die Franzosen auf die Niederlande.
Gruppe D
Neue Aufstellung des ÖFB-Teams
"Wir wissen, das hat heute schon Play-off-Charakter", sagte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick vor der Partie bei Servus TV. Dementsprechend aktiv zeigte sich der Deutsche bezüglich Umstellungen. Im Vergleich zum Frankreich-Spiel blieben Maximilian Wöber, Kevin Danso und Michael Gregoritsch auf der Bank, dafür begannen Gernot Trauner, Philipp Lienhart und Marko Arnautović.
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Das ÖFB-Team schien sich dem Ernst der Lage bewusst zu sein, der Anfang war extrem druckvoll. Die Belohnung in der 9. Minute: Phillipp Mwene setzte sich auf der linken Außenbahn durch und Trauner sorgte mit einem wuchtigen Kopfball ins kurze Kreuzeck für die rot-weiß-rote Führung. Viel besser kann man sich für das Vertrauen des Teamchefs nicht bedanken.
Die Österreicher zeigten sich auch die folgenden Minuten aggressiv, wären dann aber beinahe am falschen Fuß erwischt worden. Der Schuss von AS-Roma-Kicker Nicola Zalewska (18.) flog über das Tor. Rekord-ÖFB-Spieler Arnautović sorgte fünf Minuten später beinahe für den nächsten österreichischen Jubel, stand aber im Abseits.
Piątek erzielt Ausgleich für Polen
Die Rangnick-Truppe hatte weiterhin mehr Spielanteile - nach einer halben Stunde rund 60 Prozent Ballbesitz. Defensiv schlichen sich allerdings immer mehr Unsicherheiten ein. Die Folge: Krzysztof Piątek (30.) sorgte für den nicht unverdienten Ausgleich. Auch für Polen galt die Devise: Verlieren verboten.
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Vor dem Halbzeitpfiff hätten sich beide Nationen beinahe noch die 2:1-Führung erarbeitet. Eine 3-gegen-2-Konterchance der ÖFB-Männer (39.) sowie ein Distanzschuss von Marcel Sabitzer (42.) blieben erfolglos. Auf der anderen Seite war ÖFB-Goalie Patrick Pentz bei einem gefährlichen Freistoß von Piotr Zieliński (45.+1) zur Stelle.
ÖFB-Wechsel zur Halbzeit
Rangnick reagierte in der Pause: Florian Grillitsch, dem einige unnötige Fehler unterliefen, musste raus. Für den Hoffenheim-Legionär kam Offensiv-Hoffnung Patrick Wimmer. Zudem rückte Konrad Laimer auf die Sechser-Position neben Nicolas Seiwald.
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Österreich begann auch im zweiten Abschnitt mit mehr Spielanteilen, kam jedoch kaum zu zwingenden Chancen. Besonders auffällig: Die schwachen Standardsituationen des ÖFB-Teams. Die ruhenden Bälle von Sabitzer waren alles andere als gefährlich. Bitter: Trauner musste in der 59. Minute verletzungsbedingt vom Feld, für ihn kam der gegen Frankreich starke Kevin Danso.
In der Folge bewies der ÖFB-Teamchef ein besonders glückliches Händchen: Der gerade erst eingewechselte Alexander Prass mit einem Top-Pass in den Lauf von Baumgartner - und der knallt den Ball mit 97km/h an Polen-Goalie Wojciech Szczęsny vorbei ins Tor. Rangnick war vom 2:1 so begeistert, dass er kurz seine Brille verlor.
Das Führungstor ermöglichte dem ÖFB-Team nun den Luxus, sich aufs Kontern zu konzentrieren. Und das machten die Österreicher par excellence. Sabitzer raste alleine auf Goalie Szczęsny zu, der Österreichs EM-Rekord-Spieler zu Fall brachte. Den Elfmeter verwertete Kapitän Arnautović eiskalt zum komfortablen 3:1.
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Durch Chancen von Stefan Posch (84. - Traumparade von Szczęsny) und Laimer (85. - verfehlte das leere Tor aus spitzem Winkel) hätte das ÖFB-Team sogar fast noch das 4:1 erzielt. Auf der anderen Seite ließen die Österreicher kaum noch Chancen zu. Am Dienstag (18 Uhr/Servus TV & Servus-TV-Livestream auf JOYN) kämpft man nun gegen die Niederlande um den Aufstieg ins Achtelfinale.
Der Spielbericht:
Fußball-EM 2024 (Gruppe D, 2. Runde)
Polen - Österreich 1:3 (1:1)
Olympiastadion Berlin, Publikum: 70.033 (ausverkauft), SR: Halil Umut Meler (Türkei)
Tore:
- 0:1 (9.) Trauner
- 1:1 (30.) Piątek
- 1:2 (66.) Baumgartner
- 1:3 (78.) Arnautović
Polen: Szczęsny - Kiwior, Dawidowicz, Bednarek - Zalewski, Slisz (Grosicki), Zieliński (87. Urbański), Piotrowski, Frankowski - Piątek (60. Świderski), Buksa (60. Lewandowski)
Österreich: Pentz - Mwene (63. Prass), Trauner (59. Danso), Lienhart, Posch - Grillitsch (46. Wimmer), Seiwald - Sabitzer, Baumgartner (81. Schmid), Laimer - Arnautović (81. Gregoritsch)
Gelbe Karten: Wimmer, Arnautović bzw. Slisz, Moder, Lewandowski, Szczęsny
Die Stimmen zum Spiel:
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Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef): "Wir freuen uns riesig über den Sieg und über weite Strecken auch über die Leistung. Wir haben die ersten 20 Minuten hervorragend begonnen und waren auch die letzte halbe Stunde richtig gut. Dazwischen gab es eine Phase, wo wir das Spiel ein bisschen weggegeben haben, da kam Polen auf und wir haben um das Gegentor fast schon gebettelt. Zweite Halbzeit war besser und deshalb ist es ein verdienter Sieg. Jetzt heißt es erstmal wieder regenerieren, regenerieren, regenerieren."
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Christoph Baumgartner (ÖFB-Torschütze): "Es war schon richtig Druck drauf heute, das haben wir gemerkt. Ab der 20. Minute waren wir nicht so energetisch. Der Druck hat uns schon ein Stück weit auch gehemmt, aber wir geben nicht auf, das zeichnet uns aus. Die ganze Nation hat sich das verdient. Wir sind überglücklich, dass wir den Sieg geholt haben. Wenn wir auf unserem Maximum sind, ist es so schwer gegen uns. Jetzt müssen wir uns körperlich in eine Top-Verfassung bringen und gut regenerieren, dann können wir die Holländer auch ärgern und schlagen."
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Marko Arnautović (ÖFB-Torschütze): "Große Erleichterung. [...] Es war sehr emotional für mich, es war ein Familiengrund. Es gab einen Vorfall mit meinem Vater, dem es nicht so gut gegangen ist. Er war heute aber im Stadion - alles wieder okay, alles perfekt. Natürlich hört man von der Außenwelt, 'der ist zu alt, der kann das Spiel vom Ralf Rangnick nicht mehr'. Ich denke, es ist nicht so. Ich kann noch immer. Ich habe Spaß, in diesem Nationalteam zu sein."
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Patrick Pentz (ÖFB-Tormann): "Jetzt ist pure Erleichterung, weil wir Mentalität gezeigt haben und ganz, ganz wichtige drei Punkte geholt haben. Wir sind wieder voll zurück in der Gruppe, so wollten wir das. Wir waren nach der Niederlage einen Tick unter Zugzwang, das haben wir gemeistert, obwohl wir das Spiel nach der 20. Minute so ein bisschen verloren haben. Aber es zeigt, dass wir eine Top-Einheit sind."
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Michał Probierz (Polen-Trainer): "Die ersten 15 Minuten verliefen nicht nach Plan. Wir sind nicht sehr gut mit Österreichs aggressivem Spiel umgegangen und haben immer wieder den Ball verloren. Wir hatten am Ende nicht genug Qualität. Wir gewinnen und verlieren alle gemeinsam. [...] Österreich spielte auf Konter, nachdem wir das zweite Tor bekommen haben, und das war was passierte. Wir gingen all-in."
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Przemysław Frankowski (Polen-Spieler): "Wir wussten, wie wichtig dieses Spiel war. Wir waren nur am Sieg interessiert. Nun sind wir sehr enttäuscht. Wir waren am Papier gut auf Österreich vorbereitet, aber Papier und Wirklichkeit sind manchmal sehr verschieden. Natürlich kannst du noch etwas Positives von solchen Turnieren mitnehmen, wie Erfahrung und so weiter, weil wir viele junge Spieler haben. Aber im Hinblick auf heute will ich nicht auf Positives schauen, weil wir einfach ein wichtiges Spiel verloren haben."
Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.
Zusammenfassung
- Österreichs Nationalteam feierte im zweiten EM-Spiel gegen Polen einen 3:1-Erfolg.
- Die Tore für das ÖFB-Team erzielten Gernot Trauner, Christoph Baumgartner und Marko Arnautović.
- Im letzten Gruppenspiel am Dienstag trifft die Mannschaft von Ralf Rangnick auf die Niederlande.
- Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.