"Klare Strategie": Wie Österreich den Holländern davonfliegt
Österreich steht am Dienstag (18 Uhr/Servus TV & Servus-TV-Livestream auf JOYN) vor dem entscheidenden Showdown gegen die Niederlande. Der zweite Gruppenplatz und somit der fixe Aufstieg ins Achtelfinale liegt in den eigenen Händen. Es muss alles daran gesetzt werden, gegen die Holländer zu bestehen. Doch die zentrale Frage ist: Welches Gesicht des ÖFB-Teams werden wir sehen?
Nein, es geht nicht darum, ob wir das Gesicht vom Spiel gegen Frankreich (0:1) oder gegen Polen (3:1) sehen. Es ist komplexer. Die Frage wird sein, ob wir das Österreich-Team der Anfangsphase gegen Polen sehen werden oder ob wir wieder das Team sehen, das nach 20 Minuten das Spiel gegen Polen komplett aus der Hand gegeben hat.
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Es gibt im Fußball mehrere Arten, ein Spiel zu kontrollieren. Dafür muss man nicht mal den Ball haben. Viele Mannschaften haben gezeigt, wie man mit nur 30-35 Prozent Ballbesitz den Gegner komplett beherrschen kann, wenn man sehr gut presst. Genau das ist den Österreichern im letzten Gruppenspiel zuzutrauen.
ÖFB-Pressing "nahezu perfekt"
Unter Teamchef Ralf Rangnick beherrscht das ÖFB-Team das Pressing nahezu in Perfektion. Die Holländer haben einen ausgeprägten Hang zum Ballbesitz. "Oranje"-Trainer Ronald Koeman hat sogar eine kleine Abneigung gegenüber dem Red-Bull-Fußball und hat Anfang des Jahres seinen Shootingstar Xavi Simons scharf kritisiert, weil er zu oft ins Pressing gehen will. Das könnte Österreich in die Karten spielen.
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Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das ÖFB-Team erneut mehr vom Ball haben wird. Dann muss Rangnick diesmal wirklich einen stringenten und funktionalen Plan mit dem Ball haben - und das ganze Team muss diesbezüglich im Vergleich zu den ersten beiden Spielen mindestens eine Schippe drauflegen.
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Die Strategie für das Spiel ist klar. Die Niederländer sollten so oft wie möglich den Ball haben, während Österreich mit knallhartem Pressing die Kontrolle übernimmt. Wenn das ÖFB-Team den Ball gewinnt, muss es genau wissen, was damit zu tun ist. Nur so gelingt gegen die Niederlande ein Sieg.
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Zur Person: Samuel Akhondi (30) kommt ursprünglich aus Wien und begann seine Karriere als Taktik-Analyst bei den Fußball-Fachmedien "90 Minuten" und "Spielverlagerung". Er ist Besitzer der UEFA-B-Lizenz und co-trainierte den FCM Traiskirchen zusammen mit Chefcoach Oliver Lederer. Während der WM 2018 arbeitete er gemeinsam mit Maximilian Senft als Taktik-Analyst für den ORF. Derzeit ist Akhondi Experte und Co-Kommentator bei Laola1, wo er die "LigaZwa" kommentiert. Zusätzlich arbeitete er als externer Spielanalyst für die Admira und den LASK, war Gast bei "Sport & Talk aus dem Hangar-7" und hat als Vortragender bei der Trainerausbildung des ÖFB agiert. Von Beruf ist er eigentlich Zahnarzt und arbeitet derzeit als Research Fellow an der Harvard School of Dental Medicine in Boston.
Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.
Zusammenfassung
- Österreichs Nationalteam trifft am Dienstag um 18 Uhr im letzten Gruppenspiel auf die Niederlande. Der zweite Gruppenplatz und der Aufstieg ins Achtelfinale sind zum Greifen nah.
- Der renommierte Taktik-Experte Samuel Akhondi analysiert exklusiv für PULS 24, wie das ÖFB-Team den nächsten Sieg einfahren kann.
- Unter Teamchef Ralf Rangnick hat das ÖFB-Team das Pressing nahezu perfektioniert. Die Niederländer, die eine Vorliebe für Ballbesitz haben, könnten dadurch in Bedrängnis geraten.
- Die Strategie für das Spiel ist klar: Österreich will durch knallhartes Pressing die Kontrolle übernehmen und muss einen stringenten Plan mit dem Ball haben, um gegen die Niederlande siegreich zu sein.
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