ÖFB-Elf steigt aus Nations League ab
Der Vizeweltmeister nahm Revanche für das 0:3 am 3. Juni in Osijek, holte sich den Gruppensieg und kämpft nun im Final Four um den Titel. Luka Modric sorgte für die Führung der Kroaten (6.), Christoph Baumgartner gelang fast postwendend der Ausgleich (9.). Danach hatten die Heimischen Top-Gelegenheiten auf die Führung, die Tore aber schossen die Gäste. "Joker" Marko Livaja (69.) und Dejan Lovren (72.) sorgten für den sechsten kroatischen Sieg über Österreich im siebenten Duell und die dritte ÖFB-Pleite in Folge.
Fünf Neue in ÖFB-Startelf
Teamchef Ralf Rangnick setzte diesmal auf eine Dreierkette und nahm im Vergleich zum 0:2 am Donnerstag in Frankreich fünf Änderungen in der Startformation vor. Heinz Lindner, Kevin Danso, Stefan Posch, Baumgartner und Michael Gregoritsch ersetzten Patrick Pentz, Philipp Lienhart, Maximilian Wöber, Andreas Weimann und Karim Onisiwo. Die zuletzt leicht angeschlagenen David Alaba und Marko Arnautovic begannen ebenfalls. Letzterer musste in seinem 104. Länderspiel, mit dem er zum alleinigen ÖFB-Rekordler aufstieg, einen frühen Rückstand mitansehen.
Nikola Vlasic spielte Modric frei, der sich den Ball optimal mitnahm und Lindner mit einem Schuss ins kurze Eck überwand (6.). Der Real-Madrid-Star hatte schon einmal im Prater gescort, nämlich bei Kroatiens 1:0 gegen Österreich bei der EURO 2008. Schon drei Minuten später aber hatten die Österreicher die passende Antwort parat - Baumgartner versenkte eine Flanke von Marcel Sabitzer per Kopf im langen Eck. Der Videoassistent überprüfte eine mögliche Abseitsstellung von Gregoritsch in der Entstehung des Tores, das 1:1 zählte aber.
ÖFB-Team gefährlicher
Danach führten die Kroaten die etwas feinere Klinge, das weitaus gefährlichere Team waren aber die Hausherren. Arnautovic prüfte den kroatischen Goalie Dominik Livakovic (22.), wenige Sekunden später fehlten bei einem Baumgartner-Schuss nach einer gelungenen Kombination über Arnautovic und Gregoritsch nur Zentimeter. In der 44. Minute hatte Arnautovic das 2:1 am Fuß, scheiterte aber freistehend an Livakovic. Kurz vor der Pause stellten Schüsse von Vlasic und Perisic kein Problem für Lindner dar.
Die zweite Hälfte begann ohne große Highlights, Rangnick nahm nach einer Stunde einen Dreifachwechsel vor, im Zuge dessen Arnautovic für Debütant Muhammed Cham Platz machte und auf Viererkette umgestellt wurde. Zumindest letztere Maßnahme sollte sich nicht bezahlt machen.
Doppelschlag bringt Entscheidung
Nach einer Flanke von Ivan Perisic bezwang Livaja mit einem Kopfball via Innenstange Lindner (69.). Drei Minuten später vergaß die ÖFB-Hintermannschaft bei einer Flanke von Lovro Majer auf Lovren, der unbedrängt einköpfeln konnte. Damit war die Gegenwehr der Österreicher gebrochen und die Kroaten hätten noch höher gewinnen können. So streifte etwa ein Schuss von Perisic die Latte.
Für die ÖFB-Auswahl geht es am 16. November mit einem Testspiel in Spanien gegen Andorra und vier Tage später mit einem weiteren Test im Happel-Stadion gegen Italien weiter. Im kommenden März startet die Qualifikation für die EURO 2024, die Gruppenauslosung steigt am 9. Oktober in Frankfurt. Bei einem Sieg über Kroatien wäre Österreich Dritter und in Topf eins gesetzt gewesen, nun wird man aus Topf zwei gezogen.
Arnautovic neuer ÖFB-Rekordspieler
Marko Arnautovic ist seit Sonntag alleiniger österreichischer Fußball-Rekordteamspieler. Der 33-Jährige hält durch seinen Einsatz gegen Kroatien bei 104 Länderspielen und überholte damit seinen früheren Trainer bei der ÖFB-U21-Auswahl, Andreas Herzog. Außerdem absolviert David Alaba sein 96. Ländermatch und liegt damit als alleiniger Vierter vor Toni Polster.
Zusammenfassung
- Österreichs Fußball-Nationalteam ist aus der höchsten Klasse der Nations League abgestiegen.
- Die ÖFB-Auswahl kassierte am Sonntag vor 45.700 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion gegen Kroatien eine 1:3-(1:1)-Niederlage und schloss damit die Gruppe mit vier Punkten aus sechs Spielen an der vierten und letzten Stelle ab.
- Der Vizeweltmeister nahm Revanche für das 0:3 am 3. Juni in Osijek, holte sich den Gruppensieg und kämpft nun im Final Four um den Titel.