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Nikola Jokić: Von der Cola-Sucht zum NBA-Meister

Mit dem Sieg der NBA-Meisterschaft zählt der serbische Basketball-Star Nikola Jokić bereits jetzt zu den besten Europäern in der Geschichte des Sports. Von einer Bilderbuchkarriere ist beim "Joker" aber keinesfalls zu sprechen.

Alles begann am 26. Juni 2014 während eines Werbespots der Fastfood-Kette Taco Bell. Genau zu diesem Zeitpunkt gab der US-Sender ESPN im kleinen Newsticker bekannt, dass sich die Denver Nuggets mit dem 41. Pick des NBA-Drafts für einen jungen Serben namens Nikola Jokić entschieden hatten. 

Neun Jahre später - nach dem Finalsieg gegen die Miami Heat - sitzt das Basketball-Team aus Colorado erstmals auf dem Thron der nordamerikanischen National Basketball Association. Für Jokić, den Leader der Nuggets, bedeutet der Titel den bisherigen Zenit einer beinahe unrealistischen Karrierelaufbahn.

Das "Einhorn" aus Serbien

Jokić, geboren 1995, stammt aus Sombor in Serbien, nahe an der Grenze zu Kroatien und Ungarn. Nach knapp drei Jahren in der serbischen Profiliga wagte er im Alter von 20 Jahren den Sprung in die NBA. In der Rookie-Saison stand er bereits 55-mal in der Denver-Startaufstellung und entwickelte sich mit seinem Spielstil immer mehr zum Publikumsliebling der Nuggets-Fans.

Jokić ist ein sogenanntes "Basketball-Einhorn", also ein überdurchschnittlich großer Spieler mit den zusätzlichen Fähigkeiten eines eigentlich kleineren Akteurs. Der 2,11 Meter große Serbe sammelt Rebounds wie ein Spitzen-Center, gleichzeitig wirft und passt er wie ein flinker Flügelspieler. Bei Jokić sieht es zwar nicht immer elegant aus, ist aber äußert effizient. 

Nach bereits zwei Awards als wertvollster Spieler (MVP) des Grunddurchgangs dribbelte sich Jokić in diesem Jahr erstmals zum NBA-Meister - und das mit einer historischen Note. Der nun 28-Jährige ist nämlich der erste Spieler in der Geschichte der Liga, der in den Playoffs sowohl die meisten Punkte, Assists als auch Rebounds sammelte.

Die Auszeichnung zum Finals-MVP versteht sich da von selbst. Mit diesem Resümee zählt Jokić neben großen Namen wie Dirk NowitzkiGiannis Antetokounmpo, Tony Parker und Pau Gasol bereits jetzt zu den erfolgreichsten europäischen Spielern in der Geschichte der US-Liga.

Trotz Cola-Sucht zum NBA-Champion

Während seiner Kindheit wirkte Jokić jedoch alles andere als ein zukünftiger NBA-Star. Im Gegenteil: Der Serbe litt an Fettleibigkeit. Bis zu drei Liter Coca-Cola pro Tag soll Jokić getrunken haben.

Anstatt mit seinen beiden größeren Brüdern in die Basketballhalle zu gehen, bevorzugte der junge Nikola die Pferderennbahn. Ein Hobby, das der "Joker" heute noch zelebriert und im Sommer an Amateur-Bewerben teilnimmt.

Ausnahmetalent mit Ausnahmecharakter

Neben seines unorthodoxen Spielstils ist es vor allem sein Auftreten abseits des Parketts, das Jokić zu einem so außergewöhnlichen NBA-Star macht. Während die meisten US-amerikanischen Basketballer sich darauf konzentrieren, ihre Namen als eigene Marke zu verkaufen, scheint Jokić das alles schlichtweg egal zu sein. Viel wichtiger sind ihm seine serbischen Wurzeln.

Das zeigte sich auch direkt nach dem Gewinn des NBA-Titels. "Der Job ist erledigt, jetzt können wir nach Hause gehen", sagte Jokić im US-Fernsehen, umringt von seiner Tochter und seinen beiden Brüdern, die mittlerweile seine Manager sind.

Wie wichtig dem Serben seine Familie ist, unterstreicht ein besonderes Detail. Seinen Ehering trägt Jokić bei jedem einzelnen Spiel - allerdings nicht verbotenerweise an seinem Finger, sondern in seinem Basketballschuh. Vielleicht ist da auch noch Platz für seinen nun ersten Meisterschaftsring.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit dem Sieg der NBA-Meisterschaft zählt der serbische Basketball-Star Nikola Jokić bereits jetzt zu den besten Europäern in der Geschichte des Sports.
  • Von einer Bilderbuchkarriere ist beim "Joker" aber keinesfalls zu sprechen.