Neue Lockerungen für Sport Austria nur ein "Teilerfolg"
Das weiß auch Sportminister Werner Kogler, er verwies beim Termin im Stadion auf der Hohen Warte freilich die positiven Seiten der Öffnung. "Es hat vieles darauf hingedeutet, dass wir hier großen Kollateralschaden in Kauf nehmen würden", sagte Kogler. "Und obwohl in vielen Regionen Österreichs die Zahlen steigen, haben wir diesen Schritt bewusst gesetzt." Der organisierte Sport hat mit seinen Hygiene- und Öffnungskonzepten geliefert, die aktuelle pandemische Lage gebe derzeit aber nicht mehr her, betonte der Minister. "Es ist jeder ein Schurke, der in einer Situation, in der die Zahlen wieder steigen, alles Mögliche verspricht", sagte der 60-Jährige vor dem Hintergrund des - verordnungskonform - trainierenden Vienna-Nachwuchses. Immerhin: "Für den Sport sind alle Schritte vorauskomponiert."
Niessl wiederum will "in 14-tägigen Schritten immer wieder einen Schritt nach vorne machen". Gedanklich ist die aktuelle Lockerung quasi ein Schritt zurück. "Unser Plan hätte vorgesehen, im März den Sport voll und ganz hochzufahren und damit in absehbarer Zeit mit den Meisterschaften beginnen zu können", sagte der ehemalige Landeshauptmann des Burgenlandes. Von der Fortsetzung der diversen Ligen wollte Kogler weniger reden: "Momentan müssen wir eher die sich ausbreitenden Virusvarianten eindämmen. Dann werden die Gesundheitsbehörden, nehme ich an, regional differenziert vorgehen, und davon wird es abhängen, was noch in den Kalender reingeht und was nicht."
Sport-Austria-Vize Michael Eschlböck betonte auch die Bedeutung des Vereinslebens für die Erwachsenen. "Jedes Kilo zu viel erhöht den Body-Mass-Index. Draußen mit Abstand muss das Vereinstraining ehebaldigst möglich sein. Auch wenn die Zahlen steigen, draußen ist die Ansteckungsgefahr gegen Null tendierend", sagte der Präsident des American-Football-Verbands (AFBÖ) und damit eines unter dem Kontaktverbot besonders leidenden Verbands.
Zusammenfassung
- Die neuesten Lockerungen im Sport können als kleiner Schritt in Richtung Normalität betrachtet werden - zumindest für Kinder und Jugendliche.
- Rund 570.000 dürfen ab Montag bundesweit im Freien mit zwei Metern Abstand in Gruppen bis zu zehn Leuten wieder trainieren, Kontakt ist weiterhin verboten.
- "Ein Teilerfolg", urteilte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl bei einem Medientermin in Wien.
- Nachsatz: "Wir hätten natürlich mehr gewollt."