Nations League: Österreich erkämpft 1:1 gegen Frankreich
Die ÖFB-Auswahl führte vor 44.800 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion gegen Weltmeister Frankreich nach einem Tor von Andreas Weimann (37.) bis zur 83. Minute mit 1:0, dann aber schlug "Joker" Kylian Mbappe zu und sorgte für den 1:1-Endstand. Für Österreich war es im dritten Nations-League-Spiel der vierte Punkt, weiter geht es am Montag in Dänemark.
Frankreich hingegen hält nach der Hälfte der Gruppenphase nur bei zwei Zählern. Die "Bleus" starteten im Prater ohne den zunächst geschonten Mbappe, dafür aber mit den beiden weiteren herausragenden Offensivkräften Karim Benzema und Antoine Griezmann an vorderster Front. Rangnick nahm im Vergleich zum 1:2 am Montag gegen Dänemark sechs Änderungen vor, so kamen etwa Weimann, Marko Arnautovic oder Gernot Trauner neu in die Mannschaft.
Frankreichs Stärke
In der Anfangsphase wurde die Klasse des regierenden Nations-League-Champions sichtbar - Frankreich war stärker, das ÖFB-Team hielt mit viel Leidenschaft dagegen und hatte in der 18. Minute auch das nötige Glück. Patrick Pentz, der wie gegen Dänemark im Tor stand, wehrte eine Freistoßflanke von Griezmann nach vorne ab und entschärfte den anschließenden Benzema-Kopfball mit einem starken Reflex.
Der erste Versuch aufs Tor gelang den Österreichern in der 28. Minute, als ein Kopfball von Stefan Lainer nach Corner von Marcel Sabitzer in den Armen von Frankreich-Schlussmann Hugo Lloris landete. Vier Minuten später war Pentz bei einem Distanzschuss von Benzema auf dem Posten, danach folgte das große Highlight der ersten Hälfte.
Xaver Schlager tankte sich im Zentrum durch und spielte auf Arnautovic, der den im Vollsprint heranbrausenden Konrad Laimer einsetzte. Dessen Stanglpass verwertete Weimann aus kurzer Distanz. Es war das erste Tor des Profis von Bristol City in seinem 18. Länderspiel. Vor der Pause klopfte noch einmal Arnautovic mit einem Drehschuss bei Lloris an (42.), praktisch im Gegenzug wehrte Pentz einen Schlenzer von Benzema ab.
Drangphase in zweiter Hälfte
In der zweiten Hälfte entwickelte sich von Beginn an eine Drangphase der Franzosen. Ein von Trauner abgefälschter Benzema-Volley verfehlte knapp das Ziel (51.), Pentz bändigte einen Schuss von Kingsley Coman aus spitzem Winkel (53.) und einen Weitschuss von Bernjamin Pavard (55.). Zudem schoss Coman aus aussichtsreicher Position drüber (56.).
Nach rund einer Stunde beruhigte sich die Partie, es folgten die Einwechslung von Mbappe (63.) und die verletzungsbedingte Auswechslung von David Alaba (69.). Bereits kurz zuvor waren Michael Gregoritsch und Karim Onisiwo für Arnautovic und Weimann gekommen. Auch mit zwei frischen Stürmern gelangen den Österreicher praktisch keine Entlastungsangriffe mehr. Rangnick stellte knapp nach der 70. Minute auf Fünferkette um und setzte auf eine Abwehrschlacht - bis zur 83. Minute.
Nach einem Ballverlust von Laimer in der gegnerischen Hälfte ließ sich Österreich auskontern, Mbappe zog allein aufs Tor und schloss wuchtig zum 1:1 ab. Wenige Sekunden später prüfte Sabitzer mit einem Distanzschuss Lloris, ansonsten verlegten sich die Hausherren aufs Verteidigen und hatten in der 87. Minute Glück, dass ein Mbappe-Schuss von Pentz an die Latte sprang. Außerdem blieb Pentz bei einem Kopfball von Matteo Guendouzi (91.) Sieger.
Achtungserfolg
So blieb es bei einem ÖFB-Achtungserfolg, der dritte Pflichtspielsieg über einen regierenden Weltmeister wurde jedoch verpasst. Bisher war dies nur bei der WM 1954 im Spiel um Platz drei gegen Uruguay (3:1) und bei der WM 1978 in Cordoba gegen Deutschland (3:2) geglückt. Zum Abschluss des Lehrgangs geht es am Montag auswärts gegen Gruppe-1-Spitzenreiter Dänemark.
Zusammenfassung
- Österreichs Fußball-Nationalteam ist am Freitag in der Nations League knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt.
- Frankreich hingegen hält nach der Hälfte der Gruppenphase nur bei zwei Zählern.
- Rangnick nahm im Vergleich zum 1:2 am Montag gegen Dänemark sechs Änderungen vor, so kamen etwa Weimann, Marko Arnautovic oder Gernot Trauner neu in die Mannschaft.
- Zum Abschluss des Lehrgangs geht es am Montag auswärts gegen Gruppe-1-Spitzenreiter Dänemark.