Mercedes W12 wieder schwarz, Thema Diversität prioritär
Weltmeister Lewis Hamilton und sein Teamkollege Valtteri Bottas werden in ihren neuen Dienstautos am 12. März, dem ersten Tag der Wintertestfahrten, in Bahrain die ersten Runden absolvieren. Der Brite Hamilton jagt in dieser Saison, die am 28. März auf dem Kurs in Sakhir beginnt, seinen achten Titel. Wenn ihm ebendieser gelingt, wäre er alleiniger Formel-1-Rekordchampion. Die Weltmeisterschaft sei ihm heuer aber gar nicht das Wichtigste, ließ Hamilton aufhorchen.
"In diesem Jahr geht es darum, das Thema Diversität voranzutreiben und wirklich sicherzustellen, dass etwas passiert", sagte der 36-Jährige vor seiner neunten Saison mit dem Team. Er ergänzte: "Aber natürlich existieren wir, um zu gewinnen. Für das arbeiten die Männer und Frauen hier, und das möchte ich ihnen liefern." Seine Zukunft nach 2021 ist noch nicht klar, Hamiltons Vertrags läuft nur bis Ende des Jahres. "Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich die meisten Dinge, die ich erreichen wollte, schon erreicht habe. Es gibt also nicht unbedingt die Notwendigkeit, zu weit voraus zu planen."
Bottas habe in der kurzen Pause intensiv an sich selbst gearbeitet, er hielt sich vor allem mit Radfahren in Form. "Ich kann es nicht erwarten, wieder mit dem Rennfahren zu beginnen", meinte der Finne, der das fünfte Jahr für Mercedes und mit Hamilton als Partner und Rivale im eigenen Stall fahren wird.
"Unsere Skepsis und unser Hunger treiben und spornen uns vor jeder Saison erneut an. Denn wir fangen alle wieder bei null an und können immer noch mehr Performance nachlegen", erklärte Toto Wolff, der österreichische Teamchef des Rennstalls. Solche Aussagen mögen "einfach klingen, aber es ist verdammt schwierig und wahrscheinlich der Grund dafür, warum es keine anderen Sportmannschaften mit sieben aufeinanderfolgenden WM-Titeln gibt. Es kann so viel passieren und es wäre nur natürlich, dass man sich an Erfolge gewöhnt und deshalb nicht mehr so hart dafür kämpft."
Laut der offiziellen Mercedes-Mitteilung baut der neue Wagen "auf der soliden Basis seines Vorgängers auf, weist jedoch erhebliche aerodynamische Veränderungen auf, unter anderem an der Aufhängung, dem Kühlsystem und der Power Unit". Viele der Aerodynamik-Neuerungen, die vom Reglement verlangt wurden, sind allerdings noch nicht implementiert, da man sie vor der Konkurrenz noch verstecken wolle, verriet Technikchef James Allison.
"Jede Saison ist eine neue Herausforderung und bringt ein neues Ziel mit sich, das wir erreichen wollen. Die Saison 2021 bringt Veränderungen am Reglement mit sich, die sich auf unsere Wettbewerbsfähigkeit auswirken könnten. Gleichzeitig tritt die Budgetobergrenze in Kraft und wir müssen am großen Regelumbruch für 2022 arbeiten. Diese Herausforderungen spornen uns an", sagte Wolff, der seine Corona-Infektion vom Jänner laut eigenen Worten gut überstanden hat. Der Wiener hatte bereits zuvor öffentlich gemacht, dass er sich angesteckt und sich in seinem Haus unweit von Kitzbühel in Quarantäne begeben hatte.
Als größter Konkurrent von Mercedes gilt der Austro-Rennstall Red Bull mit Max Verstappen und Sergio Perez als neuer Fahrerpaarung. "Wenn ich es jetzt sagen müsste, ist es Red Bull", merkte Bottas an. Aber "diese Glaskugel funktioniert nicht. Ich schaue immer wieder darauf, aber sie sagt nie die Zukunft voraus", betonte Wolff. Man könne sich jedenfalls nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. "Die letzten Jahre waren überwältigend, und wir sind sehr stolz darauf. Aber es beginnt alles bei Null."
Der vollständige Name des neuen Autos lautet Mercedes-AMG F1 W12 E Performance. Der Ausdruck "E PERFORMANCE" ist die neue Bezeichnung, die in den Produktnamen und Plaketten aller zukünftigen Performance-Hybridfahrzeuge von Mercedes-AMG Verwendung finden soll.
Zusammenfassung
- Das Formel-1-Weltmeisterteam Mercedes hat am Dienstag in Brackley in Großbritannien den Rennwagen für die WM-Saison 2021 präsentiert. Der W12 ist wie im Vorjahr mit einer schwarzen Grundlackierung gestaltet, hinzu kommen markante Elemente in Silber, Türkis und Bordeauxrot. Weiß auf rotem Grund sticht der Schriftzug des neuen Team-Teilhabers Ineos auf der Airbox und an den Innenseiten der Frontflügel-Endplatten hervor. Ganz wichtig bleibt das Thema gesellschaftliche Vielfalt.