Jürgen KloppAPA/AFP/Kerstin Joensson

Jürgen Klopp: "Ich will kein Passagier sein"

Star-Trainer Jürgen Klopp zeigte sich bei seiner Präsentation als neuer Fußball-Boss von Red Bull äußerst motiviert. Der Deutsche wolle in seiner Rolle "kein Passagier sein".

Jürgen Klopp ist am Dienstag mit einigem Pomp als neuer Head of Global Soccer bei Red Bull präsentiert worden. Der 57-jährige Deutsche stellte sich am Dienstagnachmittag in einer Live-Show im Hangar 7 am Salzburger Flughafen auch den Fragen von knapp 200 internationalen Medienvertretern.

"Ich habe mir gedacht, es ist eine Pressekonferenz, und nicht, dass die Leute applaudieren, wenn ich reinkomme", waren die ersten Worte, die Klopp ins Mikrofon sagte.

Klopps Tätigkeit bei den "Bullen" ist strategischer Natur, eine Rolle im Tagesgeschäft eines Klubs ist nicht vorgesehen. "Ich will kein Passagier sein. Ich möchte dem Ganzen einen Mehrwert geben und ich habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass ich das kann", erklärte der frühere Liverpool-Erfolgscoach.

Mit den "Reds holte Klopp 2019 die Champions League und 2020 den ersten Meistertitel nach 30 Jahren. Zuvor hatte er auch Borussia Dortmund zu zwei Meisterschaften (2011 und 2012) geführt.

Video: Red Bull stellt Jürgen Klopp vor

Auszeit zu Ende

Nach fast neun Jahren in Liverpool hatte sich Klopp zuletzt ein halbes Jahr Auszeit vom Fußball genommen. Dass er zu Jahresbeginn seine neue Funktion übernehmen würde, hatte Red Bull im Oktober bekanntgegeben. Damals gab es vor allem in Deutschland Kritik daran, dass sich der Kult-Coach dem in vielen Fan-Lagern ungeliebten Getränkekonzern anschließt.

"Wenn man nicht mehr coachen will, ist das möglicherweise der beste Job in der Fußball-Welt", entgegnete Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der mit Klopp auf der Bühne saß.

Red Bulls Fußball-Imperium hat in den vergangenen Jahren einigen Zuwachs bekommen. Neben den Klubs in Salzburg, bei denen man offiziell als Hauptsponsor auftritt, Leipzig, New York und Brasilien übernahm der Konzern im Vorjahr den japanischen Zweitligisten Omiya Ardija.

An den ambitionierten europäischen Zweitligisten Leeds United und Paris FC hält man Minderheitsanteile. Nach dem FC Torino stieg Red Bull zuletzt auch bei Atlético Madrid als Sponsor ein.

Video: Jürgen Klopp - Im Namen der Dose

Übersee-Reisen stehen an

Den Dependancen in Übersee will Klopp Ende Jänner bzw. Anfang Februar seine ersten Besuche abstatten.

Seine ersten Dienstreisen hatten ihn nach einem Abstecher zum Eishockey nach München vergangenes Wochenende gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter, dem als Technischen Direktor bei Red Bull Soccer tätigen deutschen Ex-Teamstürmer Mario Gomez, nach Paris und Leipzig geführt.

Österreichs Vizemeister muss warten. Red Bull Salzburg befindet sich vor dem Champions-League-Gastspiel kommende Woche bei Real Madrid noch auf Trainingslager in Portugal.

ribbon Zusammenfassung
  • Jürgen Klopp wurde als neuer Head of Global Soccer bei Red Bull vorgestellt und betonte, dass er in seiner strategischen Rolle "kein Passagier sein" möchte.
  • Nach fast neun Jahren bei Liverpool und einer Auszeit von einem halben Jahr kehrt Klopp in den Fußball zurück und plant, den internationalen Red Bull-Standorten Ende Januar und Anfang Februar Besuche abzustatten.
  • Red Bull hat sein Fußballimperium mit Klubs in Salzburg, Leipzig, New York, Brasilien und dem japanischen Omiya Ardija erweitert, während Oliver Mintzlaff Klopps neue Position als möglicherweise den besten Job im Fußball bezeichnet.