Christian IlzerAPA/AFP/Miguel Riopa

Christian Ilzer: "Herumjammern" ist verboten

Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer steht vor dem Bundesliga-Kracher gegen den FC Bayern schon unter Druck. "Herumjammern" sei laut des Österreichers aber verboten.

Christian Ilzer ist zwei Monate nach seinem Wechsel in die deutsche Fußball-Bundesliga schon ordentlich gefordert. Die Amtszeit des Steirers bei der TSG Hoffenheim begann verheißungsvoll, nach acht sieglosen Pflichtspielen in Serie hat sich mittlerweile aber Krisenstimmung im Kraichgau eingestellt.

Entspannung kündigt sich nicht unbedingt an: Am Mittwoch (20.15 Uhr/PULS 4, puls24.at & JOYN) gastiert Hoffenheim zum Hinrunden-Abschluss bei Tabellenführer FC Bayern.

Nach dem 0:1 gegen Wolfsburg am Wochenende gab sich Ilzer als Realist. "Das Gefühl ist absolut so, dass jedem bewusst ist, in welcher Situation wir sind. Der erste Fokus ist jetzt, die Klasse zu halten, hinten wegzukommen", sagte der 47-Jährige.

Es gelte nun, Spiele zu gewinnen. Dafür muss die nur auf Platz 15 liegende TSG auch einmal Tore schießen. Seit dem 4:3 gegen Leipzig bei Ilzers Einstand folgten nur drei Treffer in acht Spielen.

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Andrej Kramarić schwächelt

Top-Stürmer Andrej Kramarić schrieb in der ersten Runde drei Tore an, in den darauffolgenden 15 gelangen dem Kroaten nur noch drei. Hoffenheims Probleme vor dem gegnerischen Gehäuse zeigte gegen Wolfsburg eine Aktion von Alexander Prass.

Österreichs Teamspieler schoss, den Ausgleich vor Augen, aus vier Metern über das Tor. Ilzer merkte danach an, auch Führungsqualitäten in der Mannschaft zu vermissen. Ein "Herumjammern" ob der Lage werde es aber nicht geben.

Schwieriges Programm

Das Programm ist kein einfaches: Nach den Bayern geht es daheim gegen den Vorletzten Holstein Kiel, gegen den ein voller Erfolg beinahe Pflicht ist. Danach folgen in der Liga Aufeinandertreffen mit Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen, in der Europa League stehen Duelle mit Tottenham und Anderlecht an.

Mit nur sechs Punkten aus sechs Runden ist Hoffenheim international ebenso wenig erfolgreich.

Der Blick nach vorne geht für Ilzer vorerst nur nach München. "Es wird schwer genug, trotzdem wollen wir nicht mit voller Hose hinfahren", so seine Herangehensweise. Es bleibt das Prinzip Hoffnung: "Vielleicht gelingt uns ja gegen unter Anführungszeichen übermächtige Bayern das Erfolgserlebnis."

Im Hintergrund will Sportchef Andreas Schicker Verstärkungen an Land ziehen. Im Gespräch ist auch Gernot Trauner. Hoffenheim wird Interesse am Oberösterreicher von Feyenoord Rotterdam nachgesagt.

Kompany zeigt Respekt

Aus München hatte Vincent Kompany freundliche Worte für den Gegner übrig. Der Belgier strich Ilzers Verdienste mit Sturm hervor. "Davor habe ich großen Respekt. Er hat mit Sturm Graz in Österreich die Dominanz von Salzburg durchbrochen."

Für Bayerns Cheftrainer war dennoch eines klar: "Wir spielen zu Hause, wir haben das klare Ziel, zu gewinnen." Verfolger Leverkusen soll keine Möglichkeit geboten werden, auf Schlagdistanz nahezurücken.

Für Konrad Laimer und Co. stehen ebenfalls intensive Wochen mit sechs Spielen innerhalb von 18 Tagen an. Kompany erwartet sich von seinem Team, gleich zum Start ein Zeichen zu setzen. "Wir haben die Gelegenheit, gegen Hoffenheim zu zeigen, dass wir hungrig sind. Wir haben nicht die Absicht, nur einen Schritt weniger zu machen."

ribbon Zusammenfassung
  • Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer steht nach acht sieglosen Spielen unter Druck und sieht den Fokus darauf, die Klasse zu halten.
  • Andrej Kramarić hat nach einem vielversprechenden Saisonstart in den letzten 15 Spielen nur drei Tore erzielt, was Hoffenheims Offensivprobleme verdeutlicht.
  • Hoffenheim erwartet ein schwieriges Programm mit Spielen gegen Bayern München und Holstein Kiel sowie in der Europa League gegen Tottenham und Anderlecht.