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Katar-GP: Ohnmacht und Erbrechen im F1-Cockpit

"Zu gefährlich": Formel-1-Fahrer beklagen die Rennbedingungen in Katar. Wegen Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit kommt es zu Dehydrierung und Hitzeschlag.

57 Runden, rund 40 Grad Celsius Lufttemperatur und 77 Prozent Luftfeuchtigkeit bringen die 19 startenden Fahrer beim Formel 1 Grand Prix in Katar am Sonntagabend an ihr Limit. In einigen Fällen wurde es überschritten: BWT-Alpine-Fahrer Esteban Ocon erklärt etwa in einem Interview nach dem Rennen, er habe sich ab Runde 15-16 für zwei Runden in seinem Cockpit übergeben.

Trotzdem ist er das Rennen unter diesen Bedingungen zu Ende gefahren und hat für den französischen Rennstall mit Platz sieben noch Punkte geholt. Ans Aufgeben habe er nicht gedacht.

Ohnmacht während des Rennens

Williams-Racing-Rookie Logan Sargeant meldete über den Teamfunk gesundheitliche Probleme und stellte seinen Wagen nach Runde 40 ab. Das medizinische Zentrum am Losail International Circuit bei Doha diagnostizierte einen Hitzeschlag

Blackout beim Fahren

Hitzeschläge häufen sich beim physisch schwierigsten Rennen der Saison. Lance Stroll stieg aus seinem Aston Martin und wankte nur noch zum Krankenwagen. In einem Interview spricht er von kurzen Blackout-Momenten während des Fahrens. Hitze und G-Kräfte hätten die Kurven verschwimmen lassen.

Auch George Russell von Mercedes AMG Petronas dachte, er würde während des Rennens in Ohnmacht fallen. Über die Zielflagge und damit das Rennende habe er sich gefreut. Auch der 27-jährige Alex Albon sehnte der letzten Runde entgegen. Als es vorbei war, kam er aus eigener Kraft nicht mehr aus seinem Williams-Boliden. Man musste ihm aus dem Wagen helfen. 

Kritik von Fahrern

Autoreifenhersteller Pirelli und der Motorsport Dachverband FIA haben die maximale Nutzungsdauer der Reifen in Katar auf 18 Runden beschränkt. So sollen Reifenschäden und Unfälle vermieden werden. Für die Fahrer wurden solche Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen. 

Kritik kommt von den Piloten selbst. McLaren-Fahrer Lando Norris kritisierte, die Fahrbedingungen als zu gefährlich. Ex-Rennfahrer Ralf Schuhmacher spricht bei "Sky" von einer Grenzüberschreitung.

Der 42-jährige Fernando Alonso denkt laut "motorsport-total.com" lösungsorientiert: "Vielleicht müssen wir in Zukunft so denken wie der Fußball, wo es manchmal Pausen gibt, wenn es heiß ist." In der kommenden Rennsaison wird der Katar Grand Prix am 1. Dezember und damit sechs Wochen später als heuer stattfinden. Man erhofft sich dadurch bessere Bedingungen.

ribbon Zusammenfassung
  • Beim Katar-Grand-Prix am Sonntagabend hatten die Fahrer mit den schwierigen Rennbedingungen - rund 40 Grad und 77 Prozent Luftfeuchtigkeit- zu kämpfen.
  • Hitzeschlag, Erbrechen und Blackout-Momente sind die Folge.
  • Die Fahrer üben Kritik: es sei "zu gefährlich" unter diesen Umständen am Losail International Circuit zu fahren.
  • In der Rennsaison 2024 wird der Katar-GP erst am 1. Dezember stattfinden.