Filzmaier zu Rapid-Eklat: "Auch ein Spielerproblem"

Der erste Derby-Heimsieg für den SK Rapid Wien gegen die Austria seit 2014 wurde von einem Homophobie-Eklat überschattet. Politikwissenschaftler und Sport-Fan Peter Filzmaier sieht beim Fußball eine vertane Chance und offenbar auch ein "Spielerproblem".

Am Montagabend waren im Internet Videos von Co-Trainer Stefan Kulovits sowie den Spielern Marco Grüll und Guido Burgstaller aufgetaucht, in denen diese im Rahmen der Derby-Feierlichkeiten u.a. homophobe Gesänge anstimmten. Davor hatten am Montag Bewegtbilder von Geschäftsführer Steffen Hofmann die Runde gemacht, in denen dieser deftig gegen den Stadtrivalen der Wiener Austria austeilt. 

Am Dienstag wurde auch die Bundesliga aktiv und brachte gegen den Klub, Hofmann, Kulovits sowie die Spieler Guido Burgstaller, Marco Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl Anzeige beim Senat 1 der Liga (Straf- und Beglaubigungsausschuss) ein.

"Auch ein Spielerproblem"

Kritik kam am Dienstag auch von Politikwissenschaftler und Sport-Fanatiker Peter Filzmaier. "Offenbar gibt's auch ein Spielerproblem", sagte er im "Heiß Umfehdet"-Interview bei PULS 24-Anchor Thomas Mohr. Man kenne ja Fangesänge, die "übel rassistisch, homophob oder schlicht und einfach schwerst beleidigend sind". Diesmal kamen sie aber von Spielern selbst. 

"Der Sport könnte ja Positives leisten. Gerade im Fußball habe ich ja Mannschaften mit Spielern aus sehr sehr vielen unterschiedlichen Nationen, oft unterschiedlicher Religion und sicher auch unterschiedlicher sexueller Orientierung, was sich nur keiner zugeben traut", so Filzmaier. 

Wenn sogar Spieler homophobe Gesänge "herumplärren, dann glaubt man nicht mehr daran, dass man sich ungestraft outen kann". Die "Chance" die der Fußball bietet, etwas für mehr Gleichberechtigung und ein "gemeinsames Miteinander zu tun, die wurde - zwar mit der Stimme, aber in Wahrheit mit Füßen getreten".

Das ganze Interview mit Peter Filzmaier zu seinem neuen Buch "Olympia" sehen Sie am Mittwoch um 20.00 Uhr bei Heiß Umfehdet auf PULS 24 und auf JOYN

ribbon Zusammenfassung
  • Der erste Derby-Heimsieg für den SK Rapid Wien gegen die Austria seit 2014 wurde von einem Homophobie-Eklat überschattet.
  • Politikwissenschaftler und Sport-Fan Peter Filzmaier sieht beim Fußball eine vertane Chance und offenbar auch ein "Spielerproblem".
  • "Offenbar gibt's auch ein Spielerproblem", sagte er im "Heiß Umfehdet"-Interview bei PULS 24-Anchor Thomas Mohr.
  • Die "Chance" des Fußballs, etwas für mehr Gleichberechtigung und ein "gemeinsames Miteinander zu tun, die wurde - zwar mit der Stimme, aber in Wahrheit mit Füßen getreten".