Erster Rodel-Weltcupsieg von Madeleine Egle bei Olympia-Test
Fast auf den Tag genau 24 Jahre nach der Vorarlbergerin Andrea Tagwerker durfte sich Madeleine Egle erstmals als Siegerin feiern lassen. Ihre bisher größten Erfolge hatte die Heeressportlerin mit der Team-Staffel erreicht. Da hatte sie im heurigen Jänner mit ihren ÖRV-Kollegen WM-Gold geholt, war 2020 Europameisterin und 2018 in Pyeongchang Olympia-Dritte geworden.
In einem Einzelrennen des Weltcups übertraf die U23-Europameisterin von 2020 ihren zweiten Platz von Oberhof Mitte Jänner. Das gelang eindrucksvoll. Im ersten Lauf fixierte Egle mit 59,390 Sekunden Bahnrekord und war auch im Finale Schnellste vor Taubitz. Deren Teamkollegin Nathalie Geisenberger, zweifache Olympiasiegerin und Gewinnerin von 51 Weltcuprennen, war auf der anspruchsvollen Bahn im ersten Lauf gestürzt und wurde nach viertbester Zeit im Finale 26.
"Damit habe ich nicht gerechnet, aber manchmal kommen Überraschungen", freute sich Siegerin Egle, deren erste Fahrten im neuen Eiskanal noch "holprig" verlaufen waren. "Aber im Rennen war es das Beste, das ich diese Woche gezeigt habe. So kann's weitergehen", meinte die Athletin aus Rinn. Schulte fuhr erstmals unter die Top drei, da flossen Freudentränen. "Das ist schwer zu realisieren", meinte die 20-Jährige im ORF-Interview. "Madeleine und Julia waren in einer eigenen Liga, für mich war das Podest ein Highlight."
Wie zuletzt bei der WM gab es auch für das ÖRV-Team einen Sieg bei der Olympia-Generalprobe. David Gleirscher, Egle sowie Thomas Steu und Lorenz Koller im Doppelsitzer gewannen mit 0,375 Sekunden Vorsprung auf die USA und 0,378 auf Italien. Dabei profitierte das Quartett aber von einem argen Fehler der deutschen Doppelsitzer-Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken. Mit rund einer Sekunde Vorsprung auf die Österreicher gestartet, stürzte das Duo im Finish und landete nur an der siebenten Stelle (+4,586).
Damit schloss das Team von Cheftrainer Rene Friedl den Auftakt auf der Olympiabahn mit zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen durch Steu/Koller (Zweite) und Schulte ab.
Zusammenfassung
- Madeleine Egle hat sich am Sonntag in die Rolle der Olympia-Mitfavoritin gehievt.
- Die Tirolerin feierte im Testrennen für die Winterspiele 2022 im neuen Eiskanal in Yanqing ihren ersten Erfolg im Weltcup und den ersten einer Österreicherin seit 1997.
- Im ersten Lauf fixierte Egle mit 59,390 Sekunden Bahnrekord und war auch im Finale Schnellste vor Taubitz.
- Schulte fuhr erstmals unter die Top drei, da flossen Freudentränen.