Dennis Novak verlor in Wien gegen Tsitsipas
Nach einem Break zum 4:3 im ersten Satz hatte Novak zunächst ein 0:40 noch egalisiert und einen Ball zum 5:3, musste dann aber doch das Rebreak hinnehmen. Diese vergebene Chance tat Novak später am meisten leid. "Wenn ich da die ersten drei Punkte nicht so versau und schnell das 5:3 mache...", sagte Novak. Zu dem Zeitpunkt war bei Tsitsipas Frustration zu bemerken. "Er hat beim Seitenwechsel richtig laut zu seiner Box geschimpft - da hat sich schon was in ihm getan. Umso mehr tut es weh, dass ich so ein schlechtes Aufschlaggame gespielt habe."
Im Tiebreak tat ihm dann ein völlig verpatzter Smash weh. "Er hat dann im Tiebreak auch sehr gut serviert, dann wird es schwer." Danach musste Novak gleich zu Beginn des zweiten Satzes den Aufschlag abgeben ("so was darf überhaupt nicht passieren") und das Match war ab diesem Zeitpunkt für den Wahl-Klosterneuburger gelaufen.
Für Novak ist die Saison noch nicht vorbei. "Ich werde nächste Woche in Bergamo spielen, danach in Bratislava, dann wahrscheinlich noch Helsinki", erklärte Novak, der vor Kurzem zum zweiten Mal Vater geworden ist. Er hat nun zwei Söhne namens Konstantin und nun auch einen Maximilian.
Für Günter Bresnik, der sich auf ServusTV zum Auftritt Novaks äußerte, hat Novak nach wie vor ein weit größeres Potenzial als Platz 155 im Ranking. "Man hat gesehen, dass er definitiv Tennis spielen kann." Dass Novak Spieler wieder auslässt, obwohl er am Drücker ist, ziehe sich das ganze Jahr schon so hin. "Gegen Tsitsipas stört mich das weniger, als wenn er bei Challenger verliert. Das gilt es in erster Linie zu ändern. Er verliert Partien auf Challenger-Ebene, die sind für mich teilweise unverständlich, wenn man so Tennis spielen kann wie er."
Damit ist von den vier Österreichern im Hauptbewerb des mit 2,489 Mio. Euro dotierten ATP-Turniers nur Dominic Thiem in die zweite Runde vorgedrungen. Der Ex-US-Open-Sieger hatte sich am Vortag allerdings auch erst nach Abwehr zweier Matchbälle durchgesetzt.
Im Anschluss an das Novak-Match fixierte der topgesetzte Russe Daniil Medwedew den Achtelfinal-Schlager am Donnerstag gegen Dominic Thiem (2. Match nach 14.00 Uhr/live ORF 1, ServusTV). Der Weltranglisten-Vierte ließ dem Georgier Nikolos Basilaschwili (GEO) beim 6:2,6:2 keine Chance.
Im direkten Vergleich führt Thiem mit 3:2, Medwedew hat vor allem die vergangenen zwei Duelle mit dem Lichtenwörther aus 2020 in Erinnerung. "Einmal war er besser, und hat die US Open später gewonnen, dann habe ich ihn im Finale von London (ATP Finals, Anm.) geschlagen. Das Match war großartig, es war einer meiner größten Siege. Ich erwarte ein Spiel auf hohem Niveau und es wird sicher hier in Wien sehr beeindruckend", so Medwedew und fügte lachend hinzu: "Es werden wohl nicht viele auf meiner Seite sein."
Zuvor hatte Vorjahres-Halbfinalist Jannik Sinner das Achtelfinale erreicht. Der als Nummer 6 gesetzte Italiener besiegte in einem Duell zweier diesjähriger Wimbledon-Viertelfinalisten den Chilenen Cristian Garin nach 73 Minuten sicher mit 6:3,6:2. Sinner trifft nun bei den Erste Bank Open auf den Argentinier Francisco Cerundolo, der in Runde eins den Österreicher Filip Misolic ausgeschaltet hatte.
Ebenfalls ins Achtelfinale eingezogen ist der US-Amerikaner Marcos Giron, der gegen den Niederländer Tallon Griekspoor (NED) nur sechs Games abgab. Sein nächster Gegner ist der als Nummer 7 gesetzte Brite Cameron Norrie. Erster Viertelfinalist der diesjährigen Auflage ist der Brite Daniel Evans, der auf dem zweiten Match-Court auf dem Heumarkt kurzen Prozess mit dem Russen Karen Chatschanow machte und mit 6:2,6:2 weiterkam.
Einen österreichischen Sieg gab es am Mittwoch im Doppel zu vermelden. Philipp Oswald siegte an der Seite von Robin Haase (NED) gegen Lukasz Kubot/Fabrice Martin (POL/FRA) mit 7:6(4),7:5. Im Viertelfinale trifft das Duo nun auf die Argentinier Cerundolo/Maximo Gonzalez.
Zusammenfassung
- Dennis Novak hat am Nationalfeiertag nach anfangs starker Leistung doch die erwartete Niederlage kassiert.
- Der 29-jährige Niederösterreicher unterlag dem als Nummer zwei gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas vor 9.100 Fans in der ersten Runde der Erste Bank Open in Wien nach 88 Minuten mit 6:7(2),2:6.
- Im Tiebreak tat ihm dann ein völlig verpatzter Smash weh.
- Einen österreichischen Sieg gab es am Mittwoch im Doppel zu vermelden.