Alaba mit Real Madrid Titelfavorit in La Liga
Mit Alaba wird in der kommenden Spielzeit ein Österreicher in Spaniens höchster Spielklasse im Einsatz sein. Die Debütsaison in Madrid hätte für den Wiener nicht besser verlaufen können. Der 30-Jährige kristallisierte sich in der Abwehr als Schlüsselspieler und Anführer heraus, machte die Abgänge von Sergio Ramos und Raphael Varane schnell vergessen und gewann die beiden wichtigsten Titel. Dementsprechend sind die Erwartungen für die kommende Saison hoch. "Es ist unser Ziel, in der Meisterschaft ganz oben zu stehen und in der Champions League so weit es geht zu kommen. Real Madrid steht eben für Erfolg", betonte Alaba.
Den fuhren die Madrilenen auch gleich im ersten Bewerbsspiel der Saison am Mittwochabend mit einem 2:0-Sieg im europäischen Supercup gegen Eintracht Frankfurt ein. Alaba sorgte für die Führung (37.), Karim Benzema legte nach (65.). "So können wir in die neue Saison starten mit diesem Sieg. Wir wollen einfach weitermachen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben. Das haben wir heute gezeigt", sagte Alaba danach im ServusTV-Interview.
Real mit verstärkter CL-Sieger Mannschaft klarer Favorit
In La Liga ist Real zweifelsohne der große Gejagte. Das Grundgerüst des Erfolgskaders blieb bestehen und wurde punktuell ergänzt. Mit der ablösefreien Verpflichtung von Innenverteidiger Antonio Rüdiger will Trainer Carlo Ancelotti die ohnehin sehr sattelfeste Abwehr weiter stabilisieren. Einzig für den hochtalentierten Mittelfeldspieler Aurelien Tchouameni griffen die Madrilenen tief in die Tasche. Der für 80 Millionen Euro aus Monaco gekommene 22-jährige Franzose soll gemeinsam mit Landsmann Eduardo Camavinga (19) langfristig das in die Jahre gekommene Mittelfeldtrio Toni Kroos, Casemiro und Luka Modric ablösen.
In der Offensive sahen die Real-Verantwortlichen keinen Handlungsbedarf. Neben Kapitän Benzema, vergangene Saison in absoluter Topform, reifte Vinicius Junior vom Talent zum Schlüsselspieler. Offensivpartner Rodrygo soll nun ein ähnlicher Entwicklungssprung gelingen. Mit Ex-Kapitän Marcelo, Gareth Bale und Isco verließen drei Ex-Größen, die zuletzt nicht mehr dem Stammpersonal angehört hatten, den Verein.
Was passiert mit dem FC Barcelona?
Ganz anders agierte Barcelona nach einer enttäuschenden Saison auf dem Transfermarkt. Obwohl der Club mit 1,35 Milliarden Euro verschuldet ist, investierten die Katalanen bisher 153 Millionen Euro in neue Spieler. Barca betreibt ein risikoreiches Spiel mit der Zukunft, veräußerte für kurzfristigen Erfolg sein Tafelsilber. So wurden 24,5 Prozent der Anteile am Merchandising verkauft, ebenso 25 Prozent der TV-Rechte für 25 Jahre für 517 Mio. Euro. Ziel ist, mit sportlichen Erfolgen die Einnahmen zu steigern und damit die Schulden zu tilgen.
Zusätzlich bereitet Barca das Financial Fairplay der Liga Sorgen. Um die Kriterien einzuhalten, muss bei Spielergehältern eingespart werden, um die Spielgenehmigungen für die Neuverpflichtungen zu erhalten. Deren sportliche Qualität ist allerdings unbestritten - allen voran jene des amtierenden Weltfußballers Lewandowski, der um 45 Mio. Euro von Bayern München losgeeist wurde.
Neben dem Polen verstärkten sich die Katalanen in der ohnehin breit aufgestellten Offensive mit Raphinha von Leeds United. Mittelfeldspieler Franck Kessie kam vom AC Milan, die Defensive soll mit Jules Kounde vom FC Sevilla und Ex-Chelsea-Mann Andreas Christensen optimiert werden. Es liegt an Trainer Xavi, die neuen Akteure schnellstmöglich zu integrieren und den unter seiner Leitung erkennbaren sportlichen Aufschwung des Frühjahrs fortzusetzen.
Atletico: Morata statt Suarez
Dritte Kraft in Spaniens Oberhaus ist Atletico Madrid. Die Stärke der Mannschaft beruht seit Jahren auf einer kompakten Defensive, die allerdings in der Vorsaison schwächelte. Rückkehrer Alvaro Morata soll den Abgang von Stürmerstar Luiz Suarez kompensieren. Der FC Sevilla landete zuletzt dreimal in Serie auf Ligarang vier - das ist auch in dieser Saison das Minimalziel. Mit Isco wechselte unter anderem ein fünfmaliger Champions-League-Sieger von Real nach Andalusien.
Sevilla eröffnet die La-Liga-Saison am Freitag (21.00 Uhr) mit einem Gastspiel bei Osasuna. Barcelona bestreitet sein erstes Spiel am Samstag (21.00) gegen Rayo Vallecano. Alaba und Co. gastieren am Sonntag (22.00 Uhr) bei UD Almeira.
Zusammenfassung
- ÖFB-Legionär David Alaba startet am Sonntag mit Real Madrid die Mission Titelverteidigung in der spanischen Fußball-Liga.
- Größter Herausforderer ist der krisengebeutelte, aber stark aufgerüstete FC Barcelona.
- Mit Alaba wird in der kommenden Spielzeit ein Österreicher in Spaniens höchster Spielklasse im Einsatz sein.