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Champions League Finale: Real und Liverpool im Mannschaftsvergleich

Vor dem Champions League Finale durchleuchtet PULS 24 die Kader der beiden Finalisten, Real Madrid bzw. FC Liverpool und verrät, wer auf welcher Position die Nase vorn hat und wer am Ende das Rennen machen wird.

Am Samstag, den 28. Mai ist es wieder soweit: Das Highlight einer jeden europäischen Fußballsaison steht an. Real Madrid und der FC Liverpool duellieren sich um den Titel in der UEFA Champions League.

Es ist ein Duell mit besonderer Brisanz und Tradition. Real gilt als Rekordsieger des Bewerbs und konnte seit 1955 13 Trophäen holen (inkl. Europapokal der Landesmeister). Liverpool (6 Titel) könnte in der ewigen Bestenliste auf Platz zwei springen und mit dem AC Milan (7) gleichziehen.

Bereits 2018 standen sich der spanische und der englische Topklub im Endspiel gegenüber. Real siegte mit 3:1. Sergio Ramos nahm Mo Salah mit einem grenzwertigen Foul aus dem Spiel und beendete auch dessen WM-Ambitionen. Loris Karius wurde zum tragischen Helden und Gareth Bale, der den Verein im Sommer verlassen wird, wird mit zwei Toren (eines per Fallrückzieher) zum gefeierten Helden. Das Duell ist vielen Fußball-Fans noch in bester Erinnerung. Vor allem Liverpool brennt auf die Revanche.

PULS 24 stellt die beiden aktuellen Kader gegenüber, vergleicht die einzelnen Mannschaftsteile und verrät, wer in welchem Bereich die Nase vorn hat.

Tor: Unentschieden 

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Auf der Torhüter-Position können sich beide Trainer auf Weltklasse-Männer verlassen. Alisson Becker steht bei Liverpool seit 2018 zwischen den Pfosten und ist in dieser Zeit zu einem der besten Torhüter der Welt gereift. In der aktuellen Premier League Saison hielt er in 36 Spielen 20-mal die Null und kassierte lediglich 24 Gegentreffer. In der Champions League waren es immerhin vier Zu-Null-Spiele und 13 Gegentore in 12 Spielen. Der 54-fache brasilianische Nationalspieler ist vor allem auf der Linie eine Macht.

Sein Pendant, Thibaut Courtois steht ihm um Nichts nach. Der Belgier, der bereits bei Atletico Madrid und Chelsea seine Klasse unter Beweis stellte, ist ebenfalls seit 2018 beim Verein und kommt in der Liga-Saison auf 16 Zu-Null-Spiele in 36 Einsätzen. Die Statistiken in der Königsklasse ähneln denen von Alisson (12 Spiele, 4-mal zu Null, 14 Gegentreffer). Speziell in Erinnerung bleibt das Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris, in dem Courtois unter anderem einen Elfmeter von Lionel Messi parierte und mit einigen Paraden eine höhere Niederlage seiner Mannschaft verhinderte.

Die Torhüter der beiden Mannschaften sind auf demselben (Weltklasse)-Level. Sollte sich kurzfristig einer der Beiden verletzten, sieht es sowohl bei Real als auch bei Liverpool düster aus. Die Backups Caoimhin Kelleher (Liverpool) bzw. Andriy Lunin (Real) haben praktisch keine Erfahrung auf Europas größter Bühne vorzuweisen.

Fazit: Unentschieden. 1:1.  

Verteidigung: Vorteil Liverpool

Beide Defensiven glänzen heuer sowohl national als auch international. In ihren jeweiligen Ligen stellen sowohl Real (31 Gegentore) als auch Liverpool (26, ex aequo mit Man City) die besten Defensive des Landes. Dennoch sind die "Reds" hier leicht im Vorteil.

Mit dem Außenverteidiger-Duo Andy Robertson bzw. Trent-Alexander Arnold sowie Innenverteidiger Virgil van Dijk verfügt Jürgen Klopp über drei der besten Defensivspieler der Welt, die zudem bereits seit mehreren Jahren zusammen spielen. Zudem hat sich Leipzig-Neuzugang Ibrahim Konate, der in der Champions League stets den Vorzug gegenüber Joel Matip erhielt, in seiner ersten Saison in England sehr gut eingelebt. Mit dem Griechen Kostas Tsimikas und dem vielseitig einsetzbaren Joe Gomez hat Klopp hochwertige Backups in der Hand.

Auch die Real-Defensive kann sich natürlich sehen lassen. David Alaba hat sich in seiner ersten Saison in Madrid zum Abwehrchef entwickelt und gilt, sofern er für das Finale rechtzeitig fit wird, als gesetzt. Neben Alaba wird aller Voraussicht nach Eder Militao verteidigen. Auf den Außenverteidiger-Positionen sind Ferland Mendy (links) und Dani Carvajal (rechts) im Normalfall Fixstarter. Auf der Bank finden sich klingende Namen wie der etatmäßige Kapitän Marcelo, Lucas Vazquez oder Nacho Fernandez wieder.

Alles in allem hat sich die Real-Verteidigung in dieser Besetzung im ersten Jahr mehr als bewährt. Im Vergleich zur Liverpool-Viererkette fehlt vor allem den Herren Mendy und Militao die Erfahrung in den ganz großen Spielen. Mit der unglaublichen Power von Alexander-Arnold über die rechte Seite kann Carvajal, der schon einmal bessere Saisonen gespielt hat, nicht ganz mithalten.

Fazit: Vorteil Liverpool. 2:1 für die "Reds".

Mittelfeld: Vorteil Real

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Im Mittelfeld wendet sich das Blatt zugunsten der "Königlichen". Das Trio Casemiro, Toni Kroos und Luka Modric zählt seit vielen Jahren zur "Creme de la Creme" des europäischen Spitzenfußballs. Zwar zählen alle drei Akteure nicht mehr zu den Jüngsten, der Älteste im Bunde, Modric (36) bewies jedoch mit seiner Traum-Vorlage im Viertelfinale gegen Chelsea, dass das Alter nur bedingt eine Rolle spielt. Mit Eduardo Camavinga (19) und Federico Valverde (23) hat Zinedine Zidane zudem zwei mehr als vielversprechende Optionen in der Hinterhand. Dani Ceballos spielt beim spanischen Meister kaum eine Rolle, Isco wird den Verein im Sommer nach neun Jahren verlassen.

Bei Liverpool darf man gespannt sein welchen Spielern Klopp in der Zentrale das Vertrauen schenkt. Abräumer Fabinho gilt vor der Abwehr wohl als gesetzt. Kreativspieler Thiago betrieb im Halbfinale gegen Villareal Werbung in eigener Sache, wird das Finale wegen Achillessehnenprobleme jedoch wohl verpassen. Kapitän Jordan Henderson wird wohl ebenfalls spielen. Dauerläufer James Milner, Jungstar Curtis Jones und der Ex-Salzburger Naby Keita brennen auf einen Einsatz. Letztere hat die besten Karten Thiago zu ersetzen. Alex Oxlade-Chamberlain ist aktuell völlig weg vom Fenster. Für Harvey Elliot kommt das Finale noch ein, zwei Jahre zu früh. 

Insgesamt ist beim LFC natürlich auch im Mittelfeld wahnsinnig viel Qualität vorhanden. Im Vergleich zu den anderen Mannschaftsteilen ist es dennoch die am schwächsten besetzte Position. Real hat aufgrund der Erfahrung und der Klasse von Modric/Casemiro/Kroos und des Talents von Camavinga/Valverde leicht die Nase vorn.

Fazit: Vorteil Real. 2:2.

Sturm: Vorteil Liverpool

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Der Sturm-Vergleich ist am schwierigsten, da auf beiden Seiten unfassbar viel Qualität vorhanden ist. Mohammed Salah und Sadio Mané verkörpern aktuell die beste Flügelzange der Welt. Auf der anderen Seite ist Karim Benzema auf dem besten Weg zu seinem ersten Weltfußballer-Titel und Vinicius Junior einer der hoffnungsvollsten Talente, den der Sport zu bieten hat.

Der Punkt geht aber, ob der höheren Kadertiefe, an Liverpool. Während die "Reds" neben Salah und Mané noch Roberto Firmino, Diego Jota, Winter-Neuzugang Luis Diaz, Edeljoker Divock Origi und den Ex-Salzburger Takumi Minamino zur Verfügung haben, wird die Luft bei Real eher dünn.

Halbfinal-Held Rodrygo ergänzt die beiden Ausnahmekönner Benzema und Vinicius zwar perfekt, doch ansonsten gehen Ancelotti die Optionen aus. Der Finalheld von 2018, Gareth Bale ist genauso wie Eden Hazard und Marco Asensio meilenweit von seiner Topform entfernt. Mariano Diaz und Luka Jovic können den Stammspielern nicht das Wasser reichen. Sollte das Spiel auf Messers Schneide stehen, hat Klopp deutlich mehr Möglichkeiten durch seine Einwechselspieler neue Impulse zu setzen.

Fazit: Vorteil Liverpool. 3:2 für die "Reds"

Trainer: Unentschieden  

Nicht nur auf dem Platz werden sich am 28.5 in Paris die Besten der Besten gegenüber stehen. Mit Jürgen Klopp und Carlo Ancelotti sind auch die beiden Trainer in diese Kategorie einzuordnen.

Klopp übernahm den Liverpool FC 2015 und führte den Verein in neue Sphären: Erster Meistertitel seit 30 Jahren, erster Champions League Sieg seit 14 Jahren – unter Klopp entwickelten sich die "Reds" von einem englischen Mittelständer zu einem der besten Vereine der Welt. Einziges Manko ist seine ausbaufähige Bilanz in Finalspielen: Dreimal verlor er ein internationales Endspiel (2x CL, 1x EL), ehe 2019 mit dem 2:0-Sieg Liverpools über Tottenham im CL-Finale der Knoten endlich platzte. In der laufenden Saison heimste der Deutsche mit den Engländern bereits zwei Pokal-Titel ein und schrammte in der Meisterschaft nur hauchdünn am nationalen Triple vorbei. 

Sein acht Jahre älteres Gegenüber, Carlo Ancelotti, ist seit zwei Jahrzehnten eine feste Größe im Trainer-Business und gilt als einer der erfolgreichsten Coaches der Welt. Der Italiener ist der Einzige, der in allen Top-5-Ligen Europas (Deutschland, Spanien, Italien, England, Frankreich) einen Meistertitel vorzuweisen hat. Hinzu kommen drei Champions League Triumphe (2x mit Milan, 1x mit Real).

Fazit: Unentschieden. 4:3 für die "Reds".

Gesamtergebnis: Vorteil Liverpool

Laut PULS 24-Einschätzungen hat Liverpool im Endspiel der "Königsklasse" also hauchdünn die Nase vorn und geht als leichter Favorit in das Spiel. Zu souverän agierten Salah und Co. in der Saison 2021/22 – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Seit Anfang März (0:1 gegen Inter) kassierten die "Reds" keine Niederlage mehr. In der Premier League ging man zuletzt Ende Dezember (0:1 gegen Leicester) als Verlierer vom Feld.

Im FA-Cup und im Carabao Cup mündeten die Siegesserien in Titel-Gewinnen. In der Champions League kassierte man in zwölf Spielen überhaupt nur die eine besagte Niederlage gegen Inter. Durch die vermeintliche Todesgruppe mit Porto, Milan und Atletico Madrid marschierte Liverpool mit sechs Siegen aus sechs Spielen. Danach räumte man neben Inter, Benfica und Villareal aus dem Weg.

Für Real ist die Underdog-Rolle jedoch nichts Neues. Die "Königlichen" blicken bereits jetzt auf eine epische Champions League-Saison zurück. Nachdem man sich in Gruppe D mit Inter Mailand, Schachtar Donezk und Sheriff Tiraspol - bis auf die blamable Niederlage gegen Letztere - souverän mit 15 Punkten durchsetzte, folgten drei Spiele für die Ewigkeit: Gegen Paris Saint-Germain stieg Real dank eines Benzema-Hattricks in der zweiten Halbzeit des Rückspiels auf, obwohl man über 145 Minuten klar unterlegen war.

Im Viertelfinale gegen Chelsea rettete Rodrygo das "Weiße Ballet" in die Verlängerung, wo erneut Benzema zuschlug. Das wohl denkwürdigste Spiel folgte im Halbfinale, als Man City nach einem 4:3 im Hinspiel im Bernabeu lange mit 1:0 führte, ehe erneut Rodrygo mit einem Doppelpack in der Nachspielzeit die Verlängerung erzwang. Ein Elfemter-Tor von Benzema ließ alle Dämme brechen und sicherte Real den Finaleinzug. Welchen Schlussakkord eine verrückte Champions League Saison noch für Real Madrid parat hat, wird sich am 28.5 im Stade de France in Paris zeigen.  

ribbon Zusammenfassung
  • Am Samstag, den 28. Mai ist es wieder soweit: Das Highlight einer jeden europäischen Fußballsaison steht an. Real Madrid und der FC Liverpool duellieren sich um den Titel in der UEFA Champions League.
  • Es ist ein Duell mit besonderer Brisanz und Tradition. Real gilt als Rekordsieger des Bewerbs und konnte seit 1955 13 Trophäen holen (inkl. Europapokal der Landesmeister).
  • Liverpool (6 Titel) könnte in der ewigen Bestenliste auf Platz zwei springen und mit dem AC Milan (7) gleichziehen.
  • Bereits 2018 standen sich der spanische und der englische Topklub im Endspiel gegenüber. Real siegte mit 3:1.
  • PULS 24 stellt die beiden aktuellen Kader gegenüber, vergleicht die einzelnen Mannschaftsteile und verrät, wer in welchem Bereich die Nase vorn hat.