Alaphilippe siegt auf von Stürzen geprägter 1. Tour-Etappe
Gut 46 km vor dem Ziel kam es, ausgelöst durch einen unglücklichen Sturz des viermaligen Zeitfahr-Weltmeisters Tony Martin, zum ersten Massencrash. Eine Zuschauerin mit einem großen Pappschild brachte den 36-Jährigen zu Fall, daraufhin gingen mehrere Dutzend Fahrer zu Boden, darunter auch Alaphilippe und Roglic. Martin konnte das Rennen mit aufgeschlagenem Arm fortsetzen, für seinen deutschen Radprofi-Kollegen Jasha Sütterlin ist dagegen die Tour schon beendet. Der Freiburger konnte nicht mehr weiterfahren.
7,5 km vor dem Ziel krachte es erneut. Wieder gingen an die 40 Fahrer zu Boden, darunter auch der viermalige Tour-Champion Christopher Froome und sein Teamkollege Andre Greipel sowie Richie Porte und Miguel Angel Lopez, die dadurch an Zeit einbüßten, allerdings weiterfahren konnten. Erwischt hatte es auch die Österreicher Lukas Pöstlberger und Patrick Konrad aus dem BORA-Team, die Abschürfungen und Prellungen erlitten.
Für Alaphilippe war es der sechste Tour-Etappensieg, Gesamtführender war er schon 2020 an drei und 2019 an 14 Tagen. "Das hätte ich mir nicht vorstellen können. Es ist ein großartiges Gefühl, meine Teamkollegen haben mich den ganzen Tag unterstützt. Sie sind auch nach den ganzen Stürzen ruhig geblieben und haben das Finale so hart wie möglich gemacht", sagte Alaphilippe. Pöstlberger kam als 85. (+4:10 Minuten) ins Ziel.
Am Sonntag müssen sich die Favoriten auf den Gesamtsieg erneut zeigen. Im Finale muss die nur zwei Kilometer lange, aber gerade in der unteren Hälfte sehr anspruchsvolle Mur de Bretagne gleich zweimal erklommen werden. Der sprintstarke Alaphilippe hat gute Chancen, sein Gelbes Trikot erfolgreich zu verteidigen.
Zusammenfassung
- Überschattet von zwei Massenstürzen hat Weltmeister Julian Alaphilippe die erste Etappe der 108. Tour de France gewonnen und sich damit auch das Gelbe Trikot gesichert.
- Der Franzose siegte am Samstag nach 197,8 Kilometern von Brest nach Landerneau acht Sekunden vor dem Australier Michael Matthews und dem slowenischen Topfavoriten Primoz Roglic.
- Pöstlberger kam als 85. ins Ziel.
- Am Sonntag müssen sich die Favoriten auf den Gesamtsieg erneut zeigen.