Acht Wochen nach Sölden beginnt Damen-RTL-Saison wieder neu
Die Kärntnerin und das gesamte Team haben die Vorbereitung auf das nun anstehende Technik-Doppel auf der Reiteralm absolviert. "Wir haben eine sehr gute Piste gehabt, es waren echt gute Schwünge dabei", erzählte Truppe am Freitag in einer Online-Pressekonferenz. "Es waren ein paar Schritte in die richtige Richtung." Zwei gute Läufe seien das Ziel. "Dann sind die Top Ten im Bereich des Möglichen."
Generell sei das ÖSV-Team in Sölden mit vier in den Punkterängen unter Wert geschlagen worden. "Da ist sicher noch viel mehr möglich. Wir sind ein dichtes Team. Coolheit ist sicher ein Faktor, der noch fehlt. Man muss beide Durchgänge auf Angriff fahren. Ich will das Limit suchen, den Grat genau zwischen Ausfall und Nichtausfall und bis zum Ende durchziehen." Die 24-Jährige habe zuletzt an einem guten Start, an einer kompakten Hocke und den Hang-Ausfahrten gearbeitet.
Mit Rang 17 in Sölden durfte Stephanie Brunner zufrieden sein, schließlich war es nach ihrem dritten Kreuzbandriss bzw. 21 Monaten Wettkampfpause ihr Renn-Comeback. In Courchevel greift sie nun zu einem anderen Ski. "Es ist nicht einfach, dass man nach zwei Jahren zurückkommt und in die Punkte fährt", erklärte die Tirolerin. "Natürlich sind meine Ziele andere, aber man muss einfach kleine Schritte gehen."
Grundsätzlich könne man aber nun wegen der langen Riesentorlauf-Rennpause schon sagen, dass die Saison jetzt neu startet. "Natürlich bin ich froh, dass die Saison jetzt richtig durchstartet und man in die Rennpraxis wieder hineinkommt." Nach und nach soll das für die 26-Jährige auch im Slalom funktionieren, noch vor dem Torlauf zum Jahresende auf dem Semmering soll es da Wettkampfpraxis geben. Brunner: "Damit ich auch im Weltcup mit der Nummer wieder nach vorkomme."
Das wäre auch für Katharina Liensberger wichtig, ist sie doch in Sölden im zweiten Durchgang ausgeschieden. Zumindest mal von der Stimmung und dem Flair in Courchevel fühle sie sich wohl. Die Vorarlbergerin geht zuversichtlich in das RTL-Doppel. "Wenn ich so fahre, wie ich mir das vorstelle, dann stimmt meistens die Platzierung. Ich will gute und schnelle Schwünge zeigen", erklärte die 23-Jährige.
Grundsätzlich werde es laut Liensberger darauf ankommen, mit sehr viel Gefühl zu fahren. Truppe berichtete von kleinen Änderungen am Hang, gegen Ende seien zwei neue Übergänge aufgeschoben worden. Laut ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter sei es immer möglich, auch mit hinteren Startnummern noch eine Chance zu haben. Die Piste sei nicht perfekt, aber mit guten Leistungen sei trotzdem noch einiges möglich.
Mitter erhofft sich von Sölden aus einen Schritt vorwärts. "Ich hoffe, dass wir mannschaftlich weiter nach vorne rücken." Es sei auch immer wichtig, auf den Rennverlauf zu schauen. Aber wenn die Leistung passt, dann wird es sich nach vor orientieren." Von den übrigen ÖSV-Damen rechnet Mitter auch mit Franziska Gritsch - "ein absoluter Hoffnungsträger". Auch dabei sind Eva-Maria Brem, Nadine Fest, Ricarda Haaser, Katharina Huber, Chiara Mair, Elisa Mörzinger und Ramona Siebenhofer.
Einigermaßen ungewöhnlich in den technischen Bewerben sei es, dass zwei Rennen des gleichen Bewerbs unmittelbar aufeinanderfolgen. Mitter: "Sonst muss man ein Jahr warten, bis man wieder auf den Hang kommt. Das ist jetzt ein bisschen das Speed-Set-up, wenn man das letzte Training noch einmal gut analysiert und Schlüsse zieht." Für die Läuferinnen sei es eine Chance, dass man es besser macht. "Das finde ich eigentlich ganz charmant. Von daher ist so ein Doppel-Wochenende sehr gut."
Der Favoritenkreis formt sich wieder um die Top Drei von Sölden - die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone sowie der Slowakin Petra Vlhova. Natürlich wieder mit auf der Rechnung ist die in Sölden nicht gestartete Mikaela Shiffrin. Die Schweizerin Andrea Ellenberger, Team-Weltmeisterin 2019 sowie heuer Elfte in Sölden, erlitt beim Riesentorlauf-Training in Zinal einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie und fällt für den Rest der Saison aus.
Zusammenfassung
- Nicht weniger als acht Wochen nach dem Saison-Auftakt in Sölden gehen am Wochenende die Weltcup-Riesentorläufe zwei und drei der Weltcup-Saison in Szene.
- Für das österreichische Team bieten sich in Courchevel damit zwei Chancen, den nicht ganz so geglückten Heimauftritt Mitte Oktober zu verwischen und vor allem an bzw. in die Top Ten zu schnuppern.
- Auf dem Rettenbachferner war Katharina Truppe als 15. die Beste des ÖSV-Teams.