Baby-FußLOIC VENANCE / AFP

6,75 Euro für Versand

Mutter bot ihr Baby auf "Kleinanzeigen" an

Heute, 14:41 · Lesedauer 3 min

"Baby (10 Monate) zu verschenken", schrieb eine deutsche Mutter auf dem "Kleinanzeigen"-Portal von Adevinta und schockierte damit mehrere User. Für den Versand verlangte die Frau 6,75 Euro zusätzlich.

Mehrere geschockte Kunden des "Kleinanzeigen"-Portals von Adevinta alarmierten am Samstagabend die Polizei, als sie das Inserat einer Mutter entdeckten, die ihr zehn Monate altes Kind "verschenken" wollte.

Die Mutter aus der deutschen Stadt Cuxhaven in Niedersachsen hatte auch ein Foto von ihrem Bub hochgeladen und geschrieben, dieser sei "unartig". Für 6,75 Euro hätte die Mutter laut Annonce auch einen Versand des Babys angeboten.

"Baby zu verschenken"

Die Polizei musste nicht lange ermitteln, um den Standort der Familie herauszufinden - die Adresse der Mutter war in der Kleinanzeige angegeben. In der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus fanden Beamte und Jugendamt-Mitarbeiter:innen die 22-jährige Mutter, den 20-jährigen Vater und das Baby. Dem Bub schien es gut zu gehen, Anzeichen einer Kindesgefährdung seien nicht festzustellen gewesen.

Wie die Mutter gegenüber der Polizei angab, soll es sich bei dem Ganzen um einen Scherz gehandelt haben. Sie habe keine Absicht gehabt, ihr Baby tatsächlich zu verschenken - es sei alles nur "zum Spaß" gemacht worden.

Polizei: "Schlechter und makaberer Scherz"

Laut Polizeisprecher Stephan Hertz einer der "schlechtesten und makabersten Scherze, die ich je erlebt hab". "Ich bin ehrlich immer noch ziemlich sprachlos", so Hertz gegenüber der "Bild". 

Da die Mutter das Kind nicht weitergegeben hat, drohen ihr laut den Beamten keine strafrechtliche Konsequenzen. Das Jugendamt werde die Familie aber im Blick behalten. Die Online-Anzeige wurde noch am selben Abend von dem Portal gelöscht.

Inhalte "stichprobenartig geprüft"

Wie die Annonce auf der Seite landen konnte, ist unklar.

PULS 24 hat bei dem österreichischen Anzeigenmarkt "willhaben" nachgefragt, wie sie sicherstellen, dass keine verbotenen Gegenstände wie unter anderem Waffen, explosive Stoffe, nationalsozialistische Artikel und pornographische Inhalte inseriert werden.

Die Einhaltung dieser Anzeigenrichtlinien, die User bei ihrer Registrierung bestätigen müssen, würden bei "willhaben" stichprobenartig geprüft, erklärte das österreichische Unternehmen auf PULS 24-Anfrage. Die Nutzer:innen könnten auch unzulässige Inserate mittels "Anzeige melden"-Button melden. Das Team prüfe dann jede Meldung und setzte entsprechende Schritte. 

Sollten Nutzer:innen wiederholt zurecht gemeldet worden sein, würde ihr Profil "temporär bis dauerhaft" deaktiviert werden. Ein solcher Fall wie der in Niedersachsen hätte bei "willhaben" jedoch niemals stattgefunden, betonte das Unternehmen gegenüber PULS 24.

Zusammenfassung
  • Mehrere geschockte Kunden des "Kleinanzeigen"-Portals von Adevinta alarmierten am Samstagabend die Polizei, als sie das Inserat einer Mutter entdeckten, die ihr zehn Monate Kind "verschenken" wollte.
  • Die Mutter aus der deutschen Stadt Cuxhaven in Niedersachsen hatte auch ein Foto von ihrem Bub hochgeladen und geschrieben, dieser sei "unartig".
  • Für 6,75 Euro hätte die Mutter laut Annonce auch einen Versand des Babys angeboten.
  • Den österreichischen Anzeigenmarkt "willhaben" hat PULS 24 gefragt, wie sie sicherstellen, dass solche Inhalte nicht inseriert werden.