Shetty: Die Regierung ist "goofy"

Wenn es um die Analyse der Probleme im Pensionssystem geht, habe Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm in den NEOS "Verbündete", so Yannick Shetty. Die Handlungen der Regierung würden aber zu Wünschen übrig lassen.

Claudia Plakolm (ÖVP) brachte zuletzt in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" die Aktienpension für junge Leute ins Spiel. Plakolm erwartet sich dadurch eine Entlastung des Pensionssystems.

Von den NEOS wird dieser Vorschlag naturgemäß begrüßt, Teile der Partei fordern eine solche Pension schon länger. "Die Analyse ist goldrichtig", sagt Yannick Shetty. "Das Pensionssystem ist nicht nachhaltig aufgestellt." Nur folge daraus seitens der ÖVP kein Handeln. Plakolm sei gut "in der Problembeschreibung", biete aber wenig konkrete Lösungen.

Im Aktienpensions-Modell der NEOS ist vorgesehen, einen kleinen Teil am Kapitalmarkt gewinnbringend anzulegen. Plakolm konnte noch nicht benennen, wie ihre Form der Aktienpension aussehen könnte, kritisiert Shetty. Wie auch bei anderen Themen würde die Regierung schlicht "Headlines in die Arena werfen, ohne darüber nachzudenken, was das bedeute."

Schelte gegen Junge?

Plakolm brachte den Vorstoß nicht ohne einen Seitenhieb auf junge Menschen vor. "Vielen ist nicht bewusst, was sie am Pensionskonto anrichten, wenn sie am liebsten im Hier und Jetzt leben und 'Work-Life-Balance' das geflügelte Wort einer Generation ist", sagt sie in der "Kleinen Zeitung".

Shetty hält dieses "Anpöbeln" von Jugendlichen nicht für den richtigen Weg. Das Aufstiegsversprechen würde für junge Menschen nicht mehr gelten, die Frustration darüber sei nachvollziehbar. Die Politik würde außerdem dafür sorgen, dass sich junge Menschen nicht über ihre Pensionen Gedanken machen - "weil sie tut, als ob die Pensionen sicher wären".

Gegenstand der Debatte um Pensionen ist auch immer die hohe Teilzeitquote Österreichs. Vor allem Frauen können aufgrund von Betreuungspflichten oft nicht Vollzeit arbeiten. Um der hohen Teilzeitquote entgegenzusteuern, fordern die NEOS eine Vollzeit-Prämie. Gleichzeitig müsse es einen Rechtsanspruch für Kinderbetreuung geben. Dieser werde derzeit besonders von der ÖVP verhindert, kritisiert Shetty. 

Das aktuelle Verhalten der Regierung könne man - in Anlehnung an die aktuelle Abstimmung zum Jugendwort des Jahres -  nur mit dem Jugendwort "goofy" beschreiben, resümiert Shetty. Übersetzt bedeutet das etwa "albern". 

ribbon Zusammenfassung
  • Wenn es um die Analyse der Probleme im Pensionssystem geht, habe Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm in den NEOS "Verbündete", so Yannick Shetty.
  • Die Handlungen der Regierung würden aber zu Wünschen übrig lassen.