Wiener NEOS kürten erstmals Spitzenkandidaten für AK-Wahl
Man habe nach "intensiven Gesprächen" beschlossen, bei der Wahl selbst anzutreten, berichtete Löschel. "Die Arbeiterkammer macht viele gute Sachen", begründete sie die pinke Teilnahme an dem Urnengang, der in Wien im April stattfindet. Sie verwies auf die unterschiedlichen Beratungsangebote. Zugleich sparte sie aber auch nicht mit Kritik. Die AK habe sich zu einer "politischen Vorfeldorganisation" entwickelt, aus der viele "hinterfragenswerte" Stellungnahmen kämen.
Auch Produkttests, etwa von veganen Faschingskrapfen, stünden nicht im Einklang mit den Aufgaben, befand Löschel. Man kritisiere die "Zwangsmitgliedschaft" und wolle "echte Kontrolle" ausüben. Die Arbeiterkammer müsse zeitgemäßer werden und auch den Wandel im Arbeitsleben mitgestalten.
Fritz Grams stieß ins selbe Horn. Die Pflichtmitgliedschaft sei im 21. Jahrhundert nicht mehr sinnvoll. Er plädierte für eine "Opt-Out-Option". Der NEOS-Kandidat sprach sich auch für eine Halbierung der Umlage aus - dies könne in einem ersten Schritt auch schon vor dem Aus für die Pflichtmitgliedschaft geschehen, meinte er. Grams sprach sich weiters dafür aus, statt Bildungschecks auszugeben ein sogenanntes Bildungskonto für die Mitglieder einzurichten, über das Weiterbildungsangebote bezogen werden könnten.
Zusammenfassung
- Bei der kommenden Arbeiterkammerwahl in Wien werden die NEOS erstmals ins Rennen gehen - und zwar mit dem Spitzenkandidaten Fritz Grams.
- Der 54-jährige Vertriebsmitarbeiter wurde am Dienstag von Landesgeschäftsführerin Jacqueline Löschel präsentiert.
- Er ist laut eigenen Angaben seit mehr als zehn Jahren bei den Wiener NEOS tätig.
- Die Beiträge sollten in einem ersten Schritt zumindest halbiert werden, befand Grams.