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Weltlehrertag - Covid-19 als Brennglas für Systemschwächen

Die Coronapandemie hat nicht nur dazu geführt, dass mehr als 90 Prozent der Schüler weltweit vorübergehend mit Schulschließungen konfrontiert waren. Sie hatte auch Auswirkungen auf die Arbeit von 63 Millionen Lehrern und hat bestehende Schwächen vieler Bildungssysteme aufgezeigt. Das haben Unesco, Unicef, die Internationale Arbeitsorganisation ILO und die Weltvereinigung der Lehrergewerkschaften (Education International, EI) anlässlich des heutigen Weltlehrertags betont.

Lehrer hätten während der Coronapandemie einen wesentlichen Beitrag zur durchgängigen Bildung der Schüler, aber auch zu deren sozialer Gesundheit und Wohlbefinden geleistet, hoben die Institutionen hervor. Das Ziel müsse nun sein, die Bildungssysteme widerstandsfähiger gegen diese und weitere Krisen zu machen. Dafür brauche es gesicherte Mittel für Bildung und Investitionen in qualitativ hochwertige Lehreraus- und -weiterbildung. Außerdem benötigten alle Lehrer die Ausbildung und technische Ausstattung dafür, auch online unterrichten zu können, forderten die vier Institutionen.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) betonte in einer Aussendung, dass die Arbeit der Pädagogen durch die Coronapandemie noch herausfordernder geworden sei - Stichwort Distance Learning. "Ohne ihre große Flexibilität, ihre unermüdliche Geduld und ihre hohe Lernbereitschaft wären wir nicht so gut durch diese Zeit gekommen", streute er den Lehrern Rosen. Faßmann setzt auf schnellere Corona-Testungen, damit sich die Lehrer im laufenden Schuljahr wieder weitgehend ihrem eigentlichen Job widmen können. An die 123.000 Pädagoginnen und Pädagogen appellierte er: "Halten Sie durch und helfen Sie uns weiterhin, durch diese Zeit zu kommen."

Lob für die Lehrer gab es auch von SPÖ und NEOS. "Besonders auch während des Lockdowns haben Eltern gesehen und gespürt, welche Leistungen sie tagtäglich erbringen", so SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Lehrer müssten deshalb die besten Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden, von der Ausbildung bis zur Ausstattung der Schulen und Unterstützungspersonal. Um den Beruf attraktiver zu machen, setzt NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre auch auf verbesserte Ausbildungsangebote für Quereinsteiger aus anderen akademischen Berufen und eine bessere Anrechnungsmöglichkeit bei der Gehaltseinstufung.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Coronapandemie hat nicht nur dazu geführt, dass mehr als 90 Prozent der Schüler weltweit vorübergehend mit Schulschließungen konfrontiert waren.
  • Sie hatte auch Auswirkungen auf die Arbeit von 63 Millionen Lehrern und hat bestehende Schwächen vieler Bildungssysteme aufgezeigt.
  • Das haben Unesco, Unicef, die Internationale Arbeitsorganisation ILO und die Weltvereinigung der Lehrergewerkschaften anlässlich des heutigen Weltlehrertags betont.