Wahlkampf kurios: Schnabl probiert's als "roter Hanni"
Der Wahlkampf vor dem Urnengang in Niederösterreich am 29. Jänner läuft auf Hochtouren. Auch bei der niederösterreichischen SPÖ und deren Spitzenkandidaten Franz Schnabl.
Die SPÖ will bei der kommenden Landtagswahl so gut abschneiden, dass sie einerseits die absolute Mehrheit der ÖVP bricht und andererseits einen neuen Politikstil im flächenmäßig größten Bundesland Österreichs etablieren könne, wie es aus der Partei heißt.
Scharfe Kritik an Mikl-Leitner
So sagte Schnabl beim SPÖ-Wahlkampfauftakt in der Ortschaft Böhlerwerk bei Amstetten, die ÖVP habe ihre staatstragende Rolle verlassen und sei "von der Partei zur Partie" geworden. Inhaltlich wirft Schnabl der Partei von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unter anderem Untätigkeit im Kampf gegen die Teuerung, eine "Pflegemisere" und eine "unmenschliche, fratzenhafte Asylpolitik" vor. Da wirkt es umso erstaunlicher, dass Schnabl selbst am Dienstag auf Twitter ein rotes Wahlkampfmotiv mit seinem Gesicht und dem Text "Der rote Hanni" teilte.
https://twitter.com/SchnablFranz/status/1612781642422095872
Trittbrettfahren bei Landeshauptfrau-Bonus?
Ein Grund für diesen Zickzack-Kurs im Wahlkampf könnte darin liegen, dass Mikl-Leitner als Person in Umfragen bisher deutlich bessere Werte als ihre Partei verzeichnete. So ergab eine Market-Umfrage im Auftrag des "Standard" im vergangenen Oktober, die ÖVP stehe bei 38 Prozent, während elf Prozent mit Mikl-Leitner als Landeshauptfrau "sehr zufrieden" und weitere 43 Prozent mit ihr "zufrieden" seien.
Aktuellere Umfragen sehen die ÖVP bei knapp mehr als 40 Prozent – aber immer noch weit unter dem Ergebnis von 2018 mit 49,63 Prozent.
Zusammenfassung
- Ein neues Wahlkampfmotiv von SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl sorgt in Niederösterreich für Verwunderung.