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Wahl in Paraguay - Dominante Colorado-Partei bangt um Macht

In Paraguay sind am Sonntag knapp fünf Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Die seit 75 Jahren mit einer fünfjährigen Unterbrechung regierende konservative Colorado-Partei muss um den Verlust der Macht bangen. Umfragen zufolge liegen der frühere Finanzminister Santiago Peña von der Colorado-Partei und der langjährige Abgeordnete Efraín Alegre von der Radikal-Liberalen Partei etwa gleich auf.

Abdo Benítez darf aus verfassungsrechtlichen Gründen - dem Präsidenten ist nur eine Amtszeit erlaubt - nicht erneut antreten. Der Präsidenten ist in dem südamerikanischen Land auch Regierungschef. "Dass der große Gewinner die paraguayische Nation sein möge", sagte Abdo Benítez, der am Sonntag als einer der ersten Wähler seine Stimme abgab, wie die paraguayische Zeitung "ABC Color" am Sonntag berichtete. In den vergangenen 76 Jahren hat die Partido Colorado erst eine Wahl in dem südamerikanischen Land verloren und war von 2008 bis 2013 nicht an der Macht.

Peña will im Falle eines Wahlsiegs vor allem die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben. "Es ist an der Zeit, das, was uns aufhält, hinter uns zu lassen und ein besseres Land aufzubauen", hatte Peña in einer Rede am Sitz der Partido Colorado in der Hauptstadt Asunción vor seiner Stimmabgabe am Sonntagmorgen gesagt.

Oppositionskandidat Alegre könnte von den jüngsten Korruptionsvorwürfen gegen hochrangige Mitglieder der Colorado-Partei profitieren. Er versuchte, mit Bestechungsvorwürfen zu punkten. "Wir wissen, dass sie mit illegalem Geld versuchen werden, die Behörden zu bestechen", sagte Alegre, bevor er in Lambaré im Großraum Asunción wählen ging. Zuletzt setzten die USA den Parteivorsitzenden und paraguayischen Ex-Präsidenten Horacio Cartes sowie den amtierenden Vizepräsidenten Hugo Velázquez auf die Sanktionsliste.

Außerdem will Alegre diplomatische Beziehungen zu China aufzunehmen. Die mächtigen Landwirte in Paraguay, das bisher noch Beziehungen zu Taiwan unterhält, wünschen sich schon lange die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu China, weil sie sich dadurch bessere Exportchancen beispielsweise für Soja und Rindfleisch ausrechnen. Zuletzt hatte in Mittelamerika Honduras angekündigt, diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen zu wollen. Soja und Rindfleisch ausrechnen. Zuletzt hatte in Mittelamerika Honduras angekündigt, diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen zu wollen.

Paraguay hat knapp sieben Millionen Einwohner und ist neben Bolivien das einzige Land Südamerikas ohne Zugang zum Meer. Die wichtigsten Exportgüter sind Soja, Elektrizität und Rindfleisch. Während der Corona-Pandemie waren zahlreiche Impfgegner aus Deutschland nach Paraguay ausgewandert. Neben dem Präsidenten werden am Sonntag auch der Senat, die Abgeordnetenkammer und die Gouverneure neu gewählt

ribbon Zusammenfassung
  • In Paraguay sind am Sonntag knapp fünf Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen.
  • Die seit 75 Jahren mit einer fünfjährigen Unterbrechung regierende konservative Colorado-Partei muss um den Verlust der Macht bangen.
  • Zuletzt hatte in Mittelamerika Honduras angekündigt, diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen zu wollen.
  • Soja und Rindfleisch ausrechnen.