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Waffenruhe im Libanon: Israel meldet ersten Zwischenfall

Die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hält bisher größtenteils. Israel meldet jedoch einen ersten Zwischenfall, bei dem Warnschüsse abgegeben wurden.

Eine nach mehr als einem Jahr des Kriegs vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der von Israels Erzfeind Iran unterstützten, libanesischen Hisbollah-Miliz hält bisher größtenteils. Die israelische Armee meldete die letzten Raketenangriffe auf den Norden des Landes, mehrere Stunden bevor die Waffenruhe um 4 Uhr Ortszeit in Kraft trat. Am Mittwoch in der Früh blieb es zunächst ruhig. Israel vermeldete allerdings einen Zwischenfall.

Warnschüsse im Südlibanon

Wenige Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe kam es nach israelischen Angaben aber im Südlibanon zu einem Zwischenfall. Die Armee teilte mit, Soldaten hätten "ein Fahrzeug mit mehreren Verdächtigen in einer Zone ausgemacht, in der Bewegung verboten ist". Die Soldaten hätten Schüsse abgegeben, um sie am Weiterfahren zu hindern.

Daraufhin hätten die Menschen das Gebiet wieder verlassen. "Die israelische Armee wird gegen jeden vorgehen, der versucht, gegen die Waffenruhe-Vereinbarung zu verstoßen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Der israelische Sender Kan berichtete dazu, acht Fahrzeuge und ein Motorrad mit Hisbollah-Mitgliedern seien in das Gebiet von Kafr Kila nahe der Grenze zu Israel gekommen. Die Armee habe sie mit Warnschüssen vertrieben.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, angesichts des Vorfalls in Kafr Kila habe er die Armee angewiesen, "entschlossen und kompromisslos gegen solche Phänomene vorzugehen". Jede mit der Hisbollah identifizierte Person, die sich den verbotenen Zonen nähere, müsse festgenommen werden. Sollten die israelischen Truppen in Gefahr sein, müssten diese angreifen.

Lange Staus Richtung Süden

Das Militär rief unterdessen Bewohner aus dem Südlibanon zu Geduld auf. Sie sollten mit ihrer Rückkehr in ihrer Heimatorte bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte gemäß der Feuerpausen-Vereinbarung warten.

Seit den frühen Morgenstunden machten sich nichtsdestotrotz Tausende Menschen in vollgepackten Autos auf den Weg zurück in den Südlibanon, der in den letzten Wochen und Monaten unter massivem Beschuss der israelischen Armee stand. Auf sozialen Medien und im arabischen Fernsehen waren lange Staus auf den Straßen in Richtung Süden zu sehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hält bisher größtenteils.
  • Israel meldet jedoch einen ersten Zwischenfall, bei dem Warnschüsse abgegeben wurden.
  • Die Armee teilte mit, Soldaten hätten "ein Fahrzeug mit mehreren Verdächtigen in einer Zone ausgemacht, in der Bewegung verboten ist". Die Soldaten hätten Schüsse abgegeben, um sie am Weiterfahren zu hindern.