Vorwissenschaftliche Arbeit wegen KI am Prüfstand
Die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ist neben den schriftlichen Klausuren - Auftakt der heurigen Matura-Saison ist am Donnerstag mit dem Fach Deutsch - und der mündlichen Matura die dritte Säule der 2015 an den AHS und 2016 an den BHS eingeführten "Standardisierten kompetenzorientierten Reife- und Diplomprüfung". Die VWA bzw. Diplomarbeit ist eine schriftliche Arbeit zu einem bestimmten Thema auf vorwissenschaftlichem Niveau (Umfang: 40.000 bis 60.000 Zeichen), als Teil der Matura muss die Arbeit auch präsentiert und diskutiert werden. Anders als die frühere Fachbereichsarbeit, mit der man ein Fach bei der schriftlichen Matura ersetzen konnte, sind VWA bzw. Diplomarbeit für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend.
Erst vor einigen Wochen hatten Standesvertreter der AHS-Lehrer ein Aus für die verpflichtende VWA gefordert. Diese sei sozial ungerecht, weil Jugendliche aus bildungsferneren Haushalten auf weniger Unterstützung zählen können. Außerdem fordere der mögliche Einsatz von KI eine noch intensivere Begleitung, diese würde das Lehrpersonal in Zeiten des Lehrermangels zusätzlich zum Unterricht überlasten, argumentierten Österreichische Professorenunion (ÖPU) und Christgewerkschafter (FCG).
Zusammenfassung
- Bildungsminister Martin Polaschek stellt die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) und die Diplomarbeiten aufgrund von KI-Entwicklungen auf den Prüfstand. Eine Arbeitsgruppe soll Reformen oder die Abschaffung prüfen.
- Die VWA, eingeführt 2015 an AHS und 2016 an BHS, ist ein obligatorischer Teil der Matura, der präsentiert und diskutiert werden muss. Ihr Umfang beträgt 40.000 bis 60.000 Zeichen.
- Lehrervertreter kritisieren die VWA als sozial ungerecht und fordern ein Ende der Pflichtarbeit. Der Einsatz von KI würde eine intensivere Betreuung erfordern, was die Lehrkräfte zusätzlich belastet.