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Wallner: "Knappes Rennen", aber "sehr gute Chancen" für ÖVP

11. Okt. 2024 · Lesedauer 4 min

Der Vorarlberg-Wahlkampf befindet sich in der Zielgerade. Mit Ausnahme der Freiheitlichen trafen sich sämtliche Landtagsparteien am Freitag noch einmal zu einer Art Abschluss-Event vor der Landtagswahl am Sonntag.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) plädierte beim "Aufbruch für das Finale" Freitagabend in der Frastanzer Brauerei für "klare Verhältnisse".

Grüne, SPÖ und NEOS hatten davor ihre Bereitschaft zum Regieren kundgetan, die ÖVP aber mit Kritik nicht geschont.

Wallner: "Knappes Rennen"

Die ÖVP schloss ihre Tour durch die Regionen des Ländle im Heimatort des Landeshauptmanns ab. Neben dem Landeshauptmann und seiner Ehefrau hatten sich schwarze Mitglieder der Landesregierung angeführt von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink ebenso eingefunden wie z.B. Landtagspräsident Harald Sonderegger. Letzterer meinte, die Stimmung sei besser, als manche vermuteten. Am Sonntag könnte so ein durchaus "respektables" Ergebnis herausschauen.

Dass die FPÖ bei der Nationalratswahl in Vorarlberg knapp an die ÖVP herangerückt war, hatte bei der Volkspartei die Alarmglocken schrillen lassen.

Abstellen wollte man sie am Freitag noch nicht: "Ich halte es noch immer für ein knappes Rennen", meinte Wallner, nicht ohne hinzuzufügen, dass seine Partei "sehr gute Chancen" habe: "Aber gelaufen ist es nicht."

Er wolle "aus einer Position der Stärke" rasch eine Regierung bilden. Niemand könne sich leisten, monatelang nichts zu tun. Mit wem man regieren will, sagte Wallner nicht, deutete aber an, wie mühsam ihm dann und wann die Zusammenarbeit mit den Grünen gewesen sei.

Grüne: "Lassen uns das nicht von der FPÖ zerstören"

Der Noch-Regierungspartner der Volkspartei hatte sich am Freitagvormittag beim Bregenzer Wochenmarkt versammelt, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu bleiben. Gemäß dem eigenen Motto, wonach es um die Wurst gehe, wurden an die Wähler Bio- und vegane Würste verteilt.

"Wer Schwarz-Grün will, muss Grün wählen - und jede Stimme zählt", betonte Spitzenkandidat Daniel Zadra. Der Landeshauptmann werde auch nach dem 13. Oktober Wallner heißen, waren die Grünen sicher.

Die ÖVP werde aber entscheiden, ob sie mit den Grünen oder der FPÖ weiterregiere: "Vorarlberg ist ein wunderschönes Bundesland. Und das lassen wir uns nicht von der FPÖ zerstören", warnten Zadra und Eva Hammerer, die den zweiten Teil der Grünen Doppel-Spitze repräsentiert.

Wahlkampffinale in Vorarlberg: Wahl am Sonntag

SPÖ: Würden dem Land gut tun

Als Bündnispartner für die ÖVP boten sich auch wieder die Sozialdemokraten an. Spitzenkandidat Mario Leiter versammelte am Freitag die chancenreichen Kandidaten seiner Liste im eigenen Landtagsklub, um noch einmal eigene Top-Themen wie eine Wohnbau-Offensive in den Vordergrund zu rücken. Koalieren würde Leiter nur mit der ÖVP. Ein Bündnis mit der FPÖ geht sich seiner Einschätzung nach weder rechnerisch noch inhaltlich aus.

Mit der eigenen Leistung ist der Spitzenkandidat zufrieden: "Die SPÖ Vorarlberg hat noch nie so intensiv wahlgekämpft wie in den vergangenen acht Wochen." Dies sähe Leiter gerne mit einer Regierungsbeteiligung belohnt: "Wir würden dem Land gut tun."

Das meinen freilich auch die NEOS von sich, die als einzige Partei die Bundesparteichefin im Wahlkampf-Finale begrüßen durften. Beate Meinl-Reisinger bewarb die Reformkraft der eigenen Bewegung und warnte vor einem Bündnis aus ÖVP und Freiheitlichen: "Das will ich nicht, weder für Österreich noch für Vorarlberg."

FPÖ verzichtete auf formalen Abschluss

Die von den NEOS am Freitag besonders stark beworbenen Themen waren Bürokratie-Rückbau und Kinderbetreuung. Wenn die ÖVP hier Verbesserungsbedarf erkennt, amüsiert das Spitzenkandidatin Claudia Gamon eher. Die Volkspartei regiere das Ländle seit 80 Jahren und tue so, "als wäre es der Heilige Geist gewesen." Ihr Appell ging an die Vorarlberger Wähler, es diesmal mit einer Reform-Alternative zu versuchen: "Habe Mitleid, wähle Wallner, ist nicht unsere Zukunft."

Auf einen formalen Abschluss verzichtete der wahrscheinlichste Partner der ÖVP, die Freiheitlichen.

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Zusammenfassung
  • Der Vorarlberg-Wahlkampf befindet sich in der Zielgerade.
  • Mit Ausnahme der Freiheitlichen trafen sich sämtliche Landtagsparteien am Freitag noch einmal zu einer Art Abschluss-Event vor der Landtagswahl am Sonntag.
  • Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) plädierte beim "Aufbruch für das Finale" Freitagabend in der Frastanzer Brauerei für "klare Verhältnisse".
  • Grüne, SPÖ und NEOS hatten davor ihre Bereitschaft zum Regieren kundgetan, die ÖVP aber mit Kritik nicht geschont.