Houthi griffen wieder US-Flugzeugträger an
Aus US-Verteidigungskreisen verlautete, die Houthi würden "weiterhin Lügen und Falschinformationen verbreiten". Die vom Iran unterstützte Gruppierung sei "bekannt für falsche Behauptungen, die die Ergebnisse unserer Angriffe herunterspielen, während sie die Erfolge ihrer Angriffe übertreiben". Ein Vertreter der US-Luftwaffe hatte zuvor geäußert, es sei "schwierig, die von den Houthi behaupteten Angriffe zu bestätigen", da die Miliz ihre Ziele "um mehr als 100 Meilen" verfehle.
Der von den Houthi kontrollierte Sender Al-Masirah und die Nachrichtenagentur Saba hatten am Montag von erneuten US-Angriffen auf die Regionen Hodeidah und Al-Salif berichtet. Laut der offiziellen Houthi-Webseite Ansarollah wurde am Dienstag in der Früh auch die jemenitische Hauptstadt Sanaa von Angriffen getroffen. Zuvor hatte die Miliz behauptet, zweimal einen US-Flugzeugträger im Roten Meer angegriffen zu haben.
Zuvor hatten die USA erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Jänner Angriffe auf Houthi-Stellungen im Jemen geflogen. Der US-Präsident hatte in der Nacht auf Sonntag eine "entscheidende und starke Militäraktion" bekanntgegeben, um die Angriffe der Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Nach Angaben der Houthi wurden dabei mindestens 53 Menschen getötet und mindestens 98 weitere verletzt.
Am Montag hob Trump dann hervor, dass die Houthi-Miliz unter direkter Kontrolle Teherans stehe: Die Iraner "diktieren jeden Schritt (der Houthi), geben ihnen Waffen, versorgen sie mit Geld und hoch entwickelten Waffen und sogar auch mit sogenannten Geheimdienstinformationen".
Die Houthi-Miliz hatte seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Oktober 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören die Houthi zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".
Damokles-Schwert über Schiffverkehr im Roten Meer
Die Houthi-Attacken beeinträchtigen den Schiffsverkehr durch das Rote Meer, mehrere Reedereien stellten seit Beginn der Angriffe die Durchfahrt ihrer Containerschiffe in der Region ein. Die Schiffsverbindung zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean gehört zu den wichtigsten Handelsrouten der Welt.
Der Iran wandte sich unterdessen im Rahmen der UNO gegen die USA. Hochrangige US-Regierungsvertreter versuchten "verzweifelt", die US-Angriffe im Jemen mit "haltlosen Anschuldigungen" gegen Teheran zu rechtfertigen, erklärte der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeed Iravani, am Montag in einem Schreiben an den UNO-Sicherheitsrat. Die "offene" Drohung gegen den Iran bezeichnete Iravani in dem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Brief als Verstoß gegen die UNO-Charta. Er warnte davor, dass jeder aggressive Akt "ernste Konsequenzen" nach sich ziehen werde, und dass Washington dafür die Verantwortung übernehmen müsse. Den UN-Sicherheitsrat forderte er auf, angesichts der "unbedachten und provokativen Erklärungen" der USA nicht zu "schweigen".
Trump hatte dem Iran auch mit "entsetzlichen" Konsequenzen gedroht, sollte die Huthi-Miliz ihre Angriffe fortsetzen. "Jeder von den Houthi abgefeuerte Schuss wird von nun an als Schuss betrachtet werden, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert wurde", warnte Trump.
Die Houthi hatte zuvor - nach den ersten US-Schlägen - verkündet, "aus Vergeltung" zum zweiten Mal binnen 24 Stunden Raketen und Drohnen auf den US-Flugzeugträger "USS Harry Truman" und mehrere seiner Begleitschiffe im nördlichen Roten Meer abgefeuert zu haben.
Zusammenfassung
- Die Houthi-Miliz hat innerhalb von 48 Stunden zum dritten Mal den US-Flugzeugträger 'USS Harry Truman' im Roten Meer angegriffen. Die USA bestreiten die Wirksamkeit dieser Angriffe und bezeichnen die Houthi-Behauptungen als übertrieben.
- US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar militärische Maßnahmen gegen die Houthi im Jemen eingeleitet. Bei den Angriffen wurden mindestens 53 Menschen getötet und 98 verletzt.
- Der Iran verurteilt die US-Drohungen und hat sich an die UNO gewandt. Der Schiffsverkehr im Roten Meer ist durch die Houthi-Angriffe beeinträchtigt, was globale Handelsrouten betrifft.